Ein bemerkenswerter medizinischer Durchbruch ist in Genf erzielt worden. Ein an einer aggressiven Form von Leukämie erkrankter Patient erfuhr eine Stammzelltransplantation im Jahr 2018. Seit den 90er-Jahren litt er auch am HI-Virus.
Der Genfer Patient unterzog sich der Stammzelltransplantation, um seine Leukämie zu bekämpfen. Überraschenderweise ergab eine Prüfung wenige Wochen nach der Transplantation einen drastischen Rückgang der HIV-tragenden Zellen. Die Blutzellen des Patienten waren komplett durch die des Spenders ersetzt worden. Aufgrund der positiven Entwicklung konnte der Patient die HIV-Therapie schrittweise reduzieren und Ende 2021 vollständig einstellen.
Keine Viruspartikel mehr
Seit dem vollständigen Abbruch der HIV-Therapie wurden laut dem Schweizerischen Rundfunk ‚SRF‘ keine Viruspartikel oder erhöhte Immunantworten gegen das Virus mehr nachgewiesen. Er hob hervor: „Was mir passiert ist, ist wunderschön, magisch, wir blicken optimistisch in die Zukunft“.
Besonderheit des Falls
Obwohl der Fall aufgrund seiner Einzigartigkeit nicht auf einen größeren Maßstab übertragbar ist, hat er dennoch wertvolle Erkenntnisse über die Kontrolle der viralen Reservoirs gebracht. Asier Sáez-Cirión, Leiter der Abteilung für virale Reservoirs und Immunsteuerung am Institut Pasteur, erklärte: „Wegen seiner Besonderheit ist der Fall zwar nicht im großen Maßstab übertragbar, aber er liefert unerwartete Erkenntnisse über die Beseitigung und Kontrolle der viralen Reservoirs, die für die Entwicklungen von HIV-Behandlungen wichtig sein werden“.
Trotz der ermutigenden Resultate kann allerdings noch nicht vollständig ausgeschlossen werden, dass das Virus im Körper des Patienten weiterhin fortbesteht. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass ähnliche Fälle, in denen Patienten nach einer Knochenmarktransplantation als wahrscheinlich von einer HIV-Infektion geheilt angesehen wurden, bisher nur fünf Mal weltweit aufgetreten sind.
HIV – Aufklärung ist das Wichtigste!
Anders als in den vorherigen Fällen, besaß der Spender des Genfer Patienten jedoch keine seltene Genmutation. Diese würde das Virus von Natur aus resistent machen. Der außergewöhnliche Fall wird am kommenden Sonntag auf einer internationalen wissenschaftlichen Konferenz zu HIV vorgestellt.
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