Start Magazin
GESUNDHEIT

HIV – Aufklärung ist das Wichtigste!

(Foto: iStock/jarun011)

Über das HIV-Virus kursieren viele Geschichten – richtige und falsche. Es gibt Theorien und Spekulationen über die Übertragung des Virus, über den Verlauf der Krankheit, über erkrankte Personen, über das Leben mit HIV und den Tod durch HIV. Gegen HIV gibt es keine Impfung, aber es kann kontrolliert werden.

Der Name HIV bezeichnet das sogenannte Humane Immundefizienz-Virus und er benennt seine wichtigste Eigenschaft und Wirkung. Trotz der Angst, die der Begriff hervorruft, ist es eine Tatsache, dass gute Kondome, sterile Nadeln und eine sehr gute bestehende Therapie vor HIV schützen. Natürlich sind Aufklärung, Selbstschutz und Selbstkontrolle für die Risikogruppen am wichtigsten. Zu ihnen gehören Homosexuelle und Drogensüchtige, die sich ihre Suchtmittel in die Venen spritzen. Egal, was man hört, man sollte wissen, dass eine HIV-Infektion keine Schande ist und dass man schon beim geringsten Verdacht einen Arzt aufsuchen sollte. Über die Entstehung der Infektion und eine eventuell folgende Erkrankung an AIDS sprachen wir mit der ständigen Beraterin des Magazins KOSMO, Dr. Vesna Budić-Spasic.

KOSMO: Wie wird das HIV-Virus übertragen?

Dr. Vesna Budić-Spasic: „Es gehört zur Gruppe der Retroviren und wird über Schleimhäute und Blut übertragen, meistens durch sexuelle Kontakte oder über Gegenstände, die mit dem Blut von HIV-positiven Personen kontaminiert sind. Es kann auch bei medizinischen Eingriffen, Blutinfusionen, Tätowierungen oder von Müttern auf Kinder weitergegeben werden. Infektionen verlaufen hinsichtlich der Form und der Zeit bis zum Ausbruch der Erkrankung sehr unterschiedlich.

Die Inkubationszeit kann mehrere Jahre betragen und während dieser Zeit hat die infizierte Person keinerlei Symptome. Die Infektion wird meistens zufällig entdeckt, wenn ein Blutbefund erhoben wird. Darum wird noch heute bei der Operationsvorbereitung eine Blutuntersuchung auf HIV vorgenommen, um vor allem die zufällige Weitergabe der Infektion an das medizinische Personal, das leicht mit Blutzellen des Patienten in Berührung kommen kann, zu verhindern. Ein Virus ist immer ein intrazellulärer Parasit und außerhalb der Zelle nicht überlebens- und vermehrungsfähig. Es überlebt beim Übergang von einer Zelle in eine andere nur sehr kurz.

Es bevorzugt Zellen des Immunsystems, sogenannte T-Lymphozyten, und wenn es sich in einer solchen Zelle ansiedelt, zerstört es sie, d.h. es ändert ihren Metabolismus zu seinen Gunsten und sie ist nicht länger fähig, ihre ursprüngliche Funktion zu erfüllen. Wenn eine große Zahl von Zellen betroffen ist, kommt es zu einer massiven Schädigung der Immunität des Wirtes und das bildet die Grundlage für die Entwicklung des Krankheitsbildes.“

Lesen Sie mehr auf der nächsten Seite!