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Karrierewechsel

Zoran Savatic: Vom Wiener Stadtleben zur bosnischen Landwirtschaft

Zoran Savatic
(Foto: Printscreen/Facebook)

Zoran Savatic, ein gebürtiger Bosnier, tauschte nach zwölf Jahren das pulsierende Leben in Wien gegen die beschauliche Ruhe seiner Heimat Bosnien-Herzegowina ein. Doch er kehrte nicht nur zurück, er verwandelte sich auch von einem Installateur für Zentralheizungsklimatisierung in einen leidenschaftlichen Landwirt.

Bereits als Kind hatte Savatic eine besondere Vorliebe für die Landwirtschaft. Ich war zwölf Jahre alt, als ich anfing, alle Arbeiten auf dem Hof zu erledigen. Ich habe vor und nach der Schule gearbeitet. Stall, Feld, Gewächshaus, nichts ist schwer, wenn man es liebt“, erzählt er. Diese Liebe zog ihn schließlich zurück in seine Heimat, wo er heute eine erfolgreiche Milchfarm betreibt.

Seine Farm zählt mittlerweile 70 Kühe, alle Simmentaler Rasse. „Und alle Kälber sind von meinen Kühen, so spare ich und weiß, welches Potenzial sie haben“, erklärt Savatic. Doch trotz der täglichen Produktion von 400 bis 450 Litern Milch, ist die finanzielle Situation aufgrund niedriger Ankaufspreise und geringer Prämien angespannt. Was den Preis betrifft, ist er wie er ist. Mit einem Ankaufspreis und einer Prämie von weniger als eineinhalb Mark können wir uns nicht decken“, so Savatic.

Trotz der finanziellen Herausforderungen bleibt Savatic optimistisch und engagiert. „Die Landwirtschaft ist eine Fabrik unter freiem Himmel. Trotz des Risikos dürfen die Felder nicht mit Gestrüpp und Gebüsch überwuchert werden. Man muss arbeiten. Dank der Subventionen und Prämien schafft man es irgendwie“, sagt er.

In Savatics Augen ist der Beruf des Landwirts weit mehr als nur körperliche Arbeit. „Der Beruf des Installateurs für Zentralheizungsklimatisierung wurde durch den Beruf des Landwirts ersetzt, was bedeutet, dass man ein fleißiger Arbeiter, aber auch ein Agronom, Ökonom und Jurist sein muss“, erklärt er.

Es ist ein langer Arbeitstag, der in der Saison um fünf Uhr morgens beginnt und erst um 23 Uhr endet. Doch Savatic bereut seine Entscheidung nicht. Es ist nicht einfach, aber ich habe es nie bereut, den Job in der städtischen Grünanlagenpflege und im Winterdienst in Österreich, wo ich von 2006 bis 2018 war, gegen das Leben auf dem Land einzutauschen. Mein Arbeitstag in der Saison beginnt um fünf Uhr und endet um 23 Uhr – aber ich bin auf meinem eigenen Land, meine Seele ist voll und ich stehe mit einem Lächeln im Gesicht auf, um zu arbeiten, wovon viele träumen“, sagt er.