Rund 450 Millionen Euro stehen für das Jahr 2023 bereit, um steigenden Wohn- und Heizkosten entgegenzuwirken. Der Anteil Salzburgs beträgt 28 Millionen Euro, die zur Verdoppelung des Heizkostenzuschusses und zur Ausweitung auf höhere Einkommensgrenzen genutzt wurden. Doch nicht alle Mittel wurden ausgeschöpft, und ein neuer Bonus soll nun Abhilfe schaffen. Doch es gibt einen Haken.
In Salzburg steht man vor einem Dilemma. Obwohl der Wohnkostenzuschuss verdoppelt und auf höhere Einkommensgrenzen ausgeweitet wurde, bleiben Mittel übrig. Diese sollen nun an 9.000 Haushalte mit insgesamt 19.000 Wohnbeihilfeempfängern ausgezahlt werden – eine automatische Transaktion, die je nach Haushaltsgröße zwischen 500 und 1.100 Euro beträgt und bis Ende Oktober auf den Bankkonten der Empfänger landen soll.
Es gibt einen Haken
In Salzburg erhält man den Wohnkostenzuschuss nur, wenn die Miete der Wohnung den Richtwert von 11,06 Euro pro Quadratmeter nicht übersteigt. Angesichts einer durchschnittlichen Miete von 17,10 Euro in der Stadt, wie eine Auswertung von immowelt.at zeigt, ist dies ein fast unüberwindbares Hindernis. Wer auf Immobilienportalen nach einer förderfähigen Wohnung sucht, wird kaum fündig.
Wien und Niederösterreich zeigen Alternativen
Wie es anders geht, zeigt Niederösterreich. Dort wurde jüngst ein neuer Wohnkostenzuschuss eingeführt, der nur wenige Voraussetzungen mit sich bringt: Ein Hauptwohnsitz im Bundesland, ein Mindestalter von 18 Jahren und die Einhaltung der Einkommensgrenzen. Eine Kopplung an eine maximale Miethöhe, wie in Salzburg, gibt es nicht.
Auch Wien hat kürzlich einen neuen Bonus ins Leben gerufen. Die „Wiener Wohnunterstützungspauschale“ in Höhe von 200 Euro wird an alle Bezieher von Mindestsicherung, Leistungen aus dem Arbeitslosen-Versicherungsgesetz, Ausgleichszulagen und Wohnbeihilfe ausgezahlt. Rund 245.000 Wiener werden davon profitieren. Auch hier gibt es keinen Ausschluss von Personen, die „zu viel“ Miete zahlen müssen.
scharfe Kritik
Trotz der Kritikpunkte zeigt sich der zuständige FPÖ-Landesrat Martin Zauner erfreut über die „zusätzliche und zielgerichtete Unterstützung, die unkompliziert und sozial gestaffelt ausbezahlt wird“. Alle Empfänger werden per Brief über diese „treffsichere“ Maßnahme informiert. Doch bleibt die Frage, ob diese wirklich „treffsicher“ ist, wenn ein Großteil der Salzburger Mieter aufgrund der hohen Mieten davon ausgeschlossen ist.
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