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Vermisstenkonferenz

11.000 Menschen weiter vermisst: Neue Datenbank bringt Licht ins Dunkel der Balkan-Kriege

Porträt der Holocaust-Überlebenden Dorit Oliver-Wolff in einer Synagoge in Brighton am 20. Dezember 2024.
EPA-EFE/NEIL HALL ATTENTION

**In Belgrad beleuchtet eine Konferenz die Folgen der Jugoslawienkriege. Eine neue Datenbank soll helfen, 11.000 Vermisste zu finden.**

In der serbischen Hauptstadt Belgrad wurde eine bedeutende Konferenz zur Thematik vermisster Personen abgehalten, die ein Licht auf die anhaltenden Folgen der Kriege im ehemaligen Jugoslawien warf. Bei dieser Veranstaltung kam ans Licht, dass rund 11.000 Menschen aus diesen Konflikten immer noch vermisst werden.

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Eine zentrale Neuerung der Konferenz war die Einführung einer von der Internationalen Kommission für vermisste Personen (ICMP) organisierten Datenbank. Diese umfasst derzeit 11.275 Namen und bietet die Möglichkeit, neue Fälle einzutragen und bestehende zu aktualisieren.

Herausforderungen der Identifizierung

Während der Diskussionen wurde verdeutlicht, dass in den Kriegen der 1990er Jahre etwa 40.000 Personen als vermisst gemeldet wurden. Die zuständigen Behörden der betroffenen Staaten des ehemaligen Jugoslawien sind intensiv damit beschäftigt, Überreste aus Massengräbern zu identifizieren.

Samira Krehic, die als Programmleiterin der ICMP für den Westbalkan fungiert, hob die Einzigartigkeit der regionalen Datenbank hervor. Diese ermöglicht nicht nur die Eingabe neuer Fälle, sondern auch die Aktualisierung bestehender Einträge, wobei alle Änderungen an die involvierten Parteien weitergeleitet werden, die in die Suche nach den Vermissten eingebunden sind.

Bedeutung der Datenbank

Veljko Odalovic, der die serbische Regierungs-Kommission für vermisste Personen leitet, unterstrich die Bedeutung des Projekts. Er betonte, dass die Datenbank alle Opfer gleich behandelt und sowohl bei der Suche nach den Vermissten als auch bei der Aufarbeitung des schwierigen Erbes der Region eine entscheidende Rolle spielen wird.