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WOHNEN

80% der Altbaumieten zu teuer – Überprüfung zahlt sich aus!

Wohnbaustadtrat Michael Ludwig und Christian Bartok, Leiter der Mieterhilfe
„Die Stadt Wien bietet kostenlose Beratung und Unterstützung in allen Fragen des Wohnens. Die Experten der Mieterhilfe informieren kompetent und umfassend. Sie helfen bei der Mietzinsüberprüfung und unterstützen auch in allen rechtlichen Angelegenheiten“, informierten Wohnbaustadtrat Michael Ludwig und Christian Bartok, Leiter der Mieterhilfe. (FOTO: Ismail Gökmen/PID)

Wie eine Untersuchung der Mieterhilfe zeigt, sind 4 von 5 inserierte Altbauwohnungen überteuert. Gleichzeitig stieg die Anzahl an befristen Mietverträgen erheblich.

Bei der gestrigen Präsentation der Ergebnisse verkündete Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ), dass durchschnittlich 3,54 Euro pro Quadratmeter zu viel verlangt wird. Der Richtwertmietzins liegt in der Hauptstadt bei 5,58 Euro (exklusive Zu- und Abschlägen nach Lage und Ausstattung).

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INTERVIEW. Der Stadtrat für Wohnen und Wohnbau, Dr. Michael Ludwig, spricht über steigende Mieten, die Wohnsituation der Migranten sowie die führende Rolle der Stadt Wien in der Welt.

„Wir haben uns insgesamt 40.000 Inserate – inklusive Mehrfachinserate – näher angesehen, die seit Oktober 2016 auf zehn verschiedenen Immobilienplattformen online gestellt wurden“, sagte Ludwig.

Von diesen tausenden Inseraten seien nach dem Herausfiltern von Mehrfachanzeigen und jenen, die nicht unter den gesetzlichen Richtwertzins liegen nur noch 4.000 Angebot für Altbauwohnungen übriggeblieben, welche dann genauer überprüft wurden.

Mieten vermehrt Grund für Streit
Dieser Trend bezieht sich jedoch nicht nur auf neue Mietverträge, sondern auch bereits bestehende Mietverhältnisse. Wegen der Verrechnung von zu hohen Mieten seien auch bei der Wiener Schlichtungsstelle vermehrt Beschwerden eingelangt. Allein vergangenes Jahr wurden dort 2.700 Mietzinsüberprüfungen durchgeführt.

Im Durchschnitt hat die Wiener Schlichtungsstelle festgestellt, dass die gesetzlich zulässigen Mietvorschreibungen durchschnittlich um 3,18 Euro pro Quadratmeter überschritten wurden.

Ludwig kritisierte zudem, dass mehr als drei Viertel der Wohnungen am privaten Wohnungsmarkt befristet seien. Gleichzeitig würde auch nur in wenigen Fällen der gesetzlich vorgegebene Abschlag von 25 Prozent auf den Richtwert verrechnet: „Es wäre wünschenswert, dass hier der Bundesgesetzgeber entsprechende Maßnahmen setzt“, so der Wohnbaustadtrat weiter.

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Mieterhilfe schreibt Mieter direkt an
„Wir haben jetzt eine gute Datenbank an Häusern, wo augenscheinlich zu viel Miete verlangt wird“, sagte Christian Bartok, Leiter der Mieterhilfe. In Kürze möchte man mittels eines Schreibens an alle Mieter von „Problemhäusern“ über das Unterstützungsangebot der Stadt aufklären.

Bei der gestrigen Präsentation unterstrich Ludwig abermals seine Forderung nach einem neuen Mietrechtsgesetz, welches die Miethöhen und Zu- und Abschläge transparent machen soll.

Neben der Mieterhilfe bietet die Stadt Wien ein umfangreiches Angebot an Unterstützungen für Mieterinnen. Mehr darüber findet ihr auf der offiziellen Seite der Stadt Wien.