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EU REGELUNGEN

Von Bulgarien nach Serbien: Kuh übertritt EU-Grenze und soll dafür sterben

Eine gesunde Kuh könnte wegen einer EU-Vorschrift getötet werden. Foto: Facebook/RTL Nieuws/screenshot)

Die trächtige bulgarische Kuh Penka hat sich Mitte Mai von ihrer Herde entfernt und dabei die EU-Grenze nach Serbien übertreten. Das könnte ihr Todesurteil sein.

Seit Tagen sorgt die Kuh „Penka“ aus Bulgarien international für Schlagzeilen. Grund dafür ist der Grenzübertritt der Kuh, die von ihrer Weide ins Nachbarland Serbien ausriss. Damit habe das Tier die Außengrenze der Europäischen Union überschritten und soll gemäß den Vorschriften der EU getötet werden.

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Mitte Mai entfernte sich die Kuh von der Herde, ohne dass es dem Besitzer des Tieres, Iwan Haralampiew, aufgefallen war. Die Kuh Penka überquerte dabei die Grenze ins Nicht-EU-Land Serbien, berichtet „Presse“. Zwar ist das Tier wieder bei ihrem Besitzer, jedoch könnte der Ausflug nach Serbien ihr Todesurteil sein. Laut Rechtslage ist dies verboten, weil das Tier nicht wieder in EU-Gebiet zurückgeführt werden dürfte.

Viele Bulgaren wehren sich dagegen, dass eine gesunde Kuh getötet werden soll. „Wir werden sehen, ob eine Ausnahme gemacht werden kann“, versicherte der bulgarische Agrarminister Rumen Poroschanow am Rande eines informellen Treffens mit Kollegen aus der EU.

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Tierfreunde sind nun aktiv geworden und setzen sich für Penka ein. Die Britische Zeitung „Daily Telegraph“ hat eine Petition ins Leben gerufen und kämpft in Brüssel für Tier.

Bauer in Serbien versorgte Penka

„Meine Söhne und ich suchten Penka überall in den umliegenden Dörfern. Ich habe auch die Polizei an der Grenze über das Verschwinden der Kuh informiert. Als ich fast die Hoffnung verloren habe, erhielt ich eine Nachricht, dass die Kuh in Serbien gefunden wurde“, so Iwan Haralampiew. Zwei Wochen suchte Haralampiew seine Penka.

„Sie war bei einem serbischen Bauer, der sich gut um sie kümmerte. Bevor wir mit Penka nach Bulgarien aufbrachen, wurde sie von einem Tierarzt in Serbien untersucht, der feststellte, dass sie gesund sei. Aber als wir am Grenzübergang ankamen, wurde mir nicht erlaubt die Kuh ins Land zu bringen“, erklärte Iwan Haralampiew. Das Tier blieb mehrere Tage in Quarantäne und wurde mit Erlaubnis der Grenzbeamten nach Bulgarien zurückgeführt. Jedoch wurde dem Besitzer mitgeteilt, dass seine Kuh getötet werden muss.

Die bulgarische Behörde für Lebensmittelsicherheit inspizierte die Kuh und bestätigte ebenso, dass Penka gesund sei. Nun wehren sich bulgarische Bürger gegen die EU-Vorschrift. In sozialen Netzwerken wurden die Gruppen „Penka retten“ und „Wenn Sie Penka töten, haben Sie das gesamte bulgarische Volk getötet“ initiiert.