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Kontrollen

„Aktion Scharf“: Fünf weitere Wiener Kindergärten geschlossen

Symbolfoto. (FOTO: iStock/kot63)
Symbolfoto. (FOTO: iStock/kot63)

Im Rahmen der verstärkten Kontrollen Wiener Kinderbetreuungseinrichtungen, bekannt als „Aktion scharf“, wurden Mängel aufgedeckt, die zur Schließung von fünf Kindergärten und zwei Kindergruppen geführt haben. Zudem wurden rund 142.000 Euro an Fördermitteln zurückgefordert.

Nachdem die Wiener „Aktion scharf“ gestartet wurde, um verstärkte Kontrollen in Kinderbetreuungseinrichtungen durchzuführen, wurden fünf Kindergärten und zwei Kindergruppen geschlossen. Wie der zuständige Stadtrat und Vizebürgermeister, Christoph Wiederkehr (NEOS), am Mittwoch berichtete, waren die Gründe für diese drastische Maßnahme vielfältig. Diese beinhalteten etwa eine zu geringe Personalausstattung, hygienische Mängel und bauliche Probleme.

Die betroffenen Einrichtungen waren in der Regel kleine Träger, die meist nur einen Standort betrieben. Es wurde sichergestellt, dass alle Kinder schnellstens bei anderen Betreibern untergebracht wurden.

Rückforderung von Fördermittel

Zudem führten die Kontrollen zu weiteren Konsequenzen. Rund 142.000 Euro an Fördermitteln wurden bisher zurückverlangt. Laut Wiederkehr resultierten die Rückforderungen meist aus kleineren Ungenauigkeiten bei den Abrechnungen. Trotz der ernsten Lage wurde betont, dass die Vorfälle nicht mit den skandalösen Vorgängen in den Minibambini-Kindergärten vergleichbar seien.

Rechnungshof

Ein besonderer Fall betrifft einen inzwischen geschlossenen Träger, bei dem dem Stadt-Rechnungshof hohe Barauszahlungen und dubiose Geschäfte des Vereins aufgefallen waren. Hier wurde vor allem kritisiert, dass Baufirmen mit der Zustellung des Essens beauftragt wurden und teure Autos sowie Verkehrsstrafen mit Fördermitteln bezahlt wurden.

Entscheidungen zur Kindergartenbetreuung soll über Bund laufen

Während der verstärkten Kontrollen konnten keine Fälle von Missbrauchsverdacht festgestellt werden. Es wurde jedoch eine Beschwerde eingereicht, in der eine pädagogische Fachkraft beschuldigt wurde, weinende Kinder in eine Besenkammer gesperrt zu haben. Die Untersuchungen laufen derzeit und die betroffene Person wurde inzwischen vom Kinderdienst abgezogen.

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.