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SANKTIONEN

AMS: Anzahl an Strafen für Arbeitsunwillige explodiert

AMS
FOTO: iStockphoto/zVg.

Das Arbeitsmarktservice greift hart durch: Die Zahl der Sperren von Arbeitslosengeld oder Notstandshilfe ist deutlich gestiegen. 2018 gab es 133.420 Sanktionen, das sind um 21.969 Mal mehr als im Jahr zuvor.

Letztes Jahr hat das AMS die Regeln, bezüglich wann wir wo wie arbeiten müssen, verschärft. Dadurch ist die Anzahl an Strafen für Arbeitslose, die einen Job oder eine Schulung ablehnen, in die Höhe geschossen. Es gab rund 56.000 Sanktionen aufgrund von unentschuldigtem Versäumen eines AMS-Termins und knapp 45.000 Strafen für Verweigerung eines Jobs oder einer Schulung. Das sind weit mehr Sperren als im Jahr 2017 und das obwohl die Anzahl der Arbeitslosen gesunken ist. Es gab auch 521 Fälle von gänzlicher Arbeitsunwilligkeit. Denen wurde das Arbeitslosengeld ganz entzogen.

Hauptgrund: Missbrauch von Sozialhilfe
Laut AMS-Vorstand Johannes Kopf, ist der Grund für diese große Menge an Sanktionen, dass viele Menschen das Arbeitslosengeld oder die Notstandhilfe missbrauchen. Das AMS musste Maßnahmen ergreifen. Ein weiterer Grund für die gestiegene Anzahl an Strafen, ist die Rückmeldung der Unternehmen und die verbesserte überregionale Vermittlung.

Wien auf Platz eins
Die meisten Sanktionen gab es in Wien: 45.556 Strafmaßnahmen. Es gab einen bemerkenswerten Anstieg an Job- und Schulungsverweigerungen. Aus dem Grund entwickelt das Arbeitsmarktservice Strategien, um die Situation in der Bundeshauptstadt zu verbessern. Das Wiener AMS hat beispielsweise vor Arbeitslose der Gastronomie-Branche in andere Bundesländer zu schicken, wo die Tourismusbetriebe einen großen Mangel an Mitarbeiter haben.

Wann wird gestraft?
Das Arbeitslosengeld oder die Notstandshilfe wird bei Job- oder Kursverweigerung für sechs Wochen gesperrt, bei wiederholtem Verhalten für acht Wochen. Bei gänzlicher Arbeitsunwilligkeit wird das Arbeitslosengeld gestrichen. Wenn man am vereinbarten AMS-Termin nicht erscheint, kann einem das Arbeitslosengeld bis zur nächsten Kontaktaufnahme kurzzeitig gesperrt werden.