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DOLMETSCHER

Arabisch und Sprachen aus Afghanistan als meistgenutzte in österreichischen Gerichtssälen

Symbolfoto. FOTO: EPA/LASZLO BELICZAY/iStock/cybrain
Symbolfoto. FOTO: EPA/LASZLO BELICZAY/iStock/cybrain

Österreichs Justiz benötigt immer mehr Dolmetscher, um faire Verfahren bei sprachlicher Vielfalt zu gewährleisten. Die Kosten dafür trägt der Staat gemäß der Menschenrechtskonvention.

In Österreichs Gerichtssälen wird immer häufiger in mehreren Sprachen verhandelt, was den Bedarf an Dolmetschern deutlich erhöht. Dies ist durch Artikel 6 der Europäischen Menschenrechtskonvention geregelt, der besagt, dass Angeklagte, die die Gerichtssprache nicht verstehen oder sich nicht in ihr ausdrücken können, Anspruch auf unentgeltliche Dolmetschleistungen haben. Die Regelung dient dazu, faire und gerechte Gerichtsverfahren zu gewährleisten.

Die am häufigsten genutzte Sprache in den österreichischen Gerichtssälen ist momentan Farsi und Dari für afghanische Beschuldigte. „Aktuell ist das Farsi und Dari für afghanische Beschuldigte, Arabisch für Syrer sowie Türkisch oder Serbisch“, erklärt Walter Eichinger, Vizepräsident des Landesgerichtes Linz gegenüber der Krone.

Wachsender Bedarf

Mit der zunehmenden sprachlichen Diversität in Österreich steigt auch die Nachfrage nach Dolmetschern in Strafverfahren. Eine steigende Anzahl ausländischer Mitbürger führt zu mehrsprachigen Herausforderungen innerhalb des Justizsystems. Um sicherzustellen, dass alle Prozessbeteiligten die Verhandlungsabläufe und -inhalte verstehen, sind Dolmetscher unverzichtbar geworden. Dies stellt die Justiz zwar vor organisatorische Herausforderungen, ist jedoch notwendig, um effektive Kommunikation im Gerichtssaal zu gewährleisten.

Kostenübernahme durch den Staat

Die Kostenübernahme von Dolmetscherleistungen ist ein häufig diskutiertes Thema. Gemäß der europäischen Menschenrechtskonvention übernimmt der Staat die finanziellen Aufwendungen für Dolmetscherleistungen, da dies Teil des Rechts auf ein faires Gerichtsverfahren ist. Diese Kosten können je nach Dauer und Komplexität des jeweiligen Verfahrens variieren.

Die sprachliche Vielfalt vor Gericht bringt sowohl Herausforderungen als auch Notwendigkeiten für das österreichische Justizsystem mit sich. Dolmetscher sind dabei zentrale Akteure.