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Atomstrom: Neue Smartphone-Batterie soll 50 Jahre halten

(FOTO: betavolt)
(FOTO: betavolt)

Betavolt Technology, ein Pionierunternehmen aus Peking, steht kurz vor der Markteinführung einer bahnbrechenden Innovation: Eine Nuklear-Batterie, die 50 Jahre lang konstant Energie liefern kann. Sie ist kleiner als eine Cent-Münze und völlig ungefährlich. Dieses Produkt könnte eine Revolution in der Batterieindustrie auslösen.

Atomare Batterien sind kein neues Phänomen. Sie wurden bereits in den 1960er Jahren in der Raumfahrt eingesetzt. In den 1970er Jahren wurden in Deutschland Herzschrittmacher durch solche Radionuklidbatterien angetrieben. Während des Kalten Krieges versorgten diese Akkus entlegene Funkstationen mit Energie.

Radioaktiver Zerfall erzeugt Wärme

Die Nuklear-Batterie von Betavolt Technology nutzt das Isotop Nickel-63 als radioaktive Quelle. Dieses Isotop wird in 2 Mikrometer dünnen Beschichtungen zwischen zwei Diamant-Halbleitern platziert, die lediglich 10 Mikrometer dünn sind. Diese Technik macht die Nuklear-Batterie besonders effizient. Im Gegensatz zu einem Kernreaktor gewinnt die Radionuklidbatterie ihre Energie nicht aus der Kernspaltung, sondern aus dem radioaktiven Zerfall, bei dem entstehende Wärme in elektrische Energie umgewandelt wird.

Akkuleistung derzeit noch zu gering

Zwar liefert der aktuell präsentierte Nuklear-Akku noch zu wenig Energie, um beispielsweise Handys dauerhaft mit Strom zu versorgen oder kleine Drohnen unendlich in der Luft zu halten, doch das Potential ist unbestreitbar. Es gibt jedoch noch regulatorische Hürden zu überwinden. Die Vorteile der Radionuklidbatterie liegen auf der Hand: Sie ist unempfindlich gegenüber extremen Temperaturen, nicht entzündlich und strahlt keine gefährliche nukleare Strahlung aus. Am Ende ihrer Laufzeit ist das nukleare Material vollständig zerfallen, sodass kein Problem mit nuklearem Abfall entsteht.

Einsatz beispielsweise in Implantaten

Die erste massenproduzierte Batterie von Betavolt Technology, die BV100, wird eine Größe von 15x15x5 Millimeter haben und 100 Mikrowatt an Energie liefern. Sie kann parallel und seriell geschaltet werden und liefert eine elektrische Spannung von 3 Volt. Für das Jahr 2025 plant Betavolt Technology einen 1-Watt-Atom-Akku auf den Markt zu bringen. Die Nuklear-Batterie könnte somit in Mikrorobotern, medizinischen Geräten, Implantaten, MEMS-Systemen, Prozessoren oder Sensoren eingebaut werden.

Die Nuklear-Batterie von Betavolt Technology verspricht, eine Revolution in der Batterieindustrie hervorzurufen. Mit der Fähigkeit, 50 Jahre lang konstant Energie zu liefern, könnte diese Innovation die Art der Energieversorgung verändern. Trotz regulatorischer Hürden und technischer Herausforderungen, bleibt die Vision von Betavolt Technology bestehen: Eine Zukunft, in der Handys nie mehr geladen werden müssen und kleine Drohnen praktisch unendlich in der Luft bleiben können. Es bleibt spannend, welche Entwicklungen die nächsten Jahre bringen werden.