Eine Lehrerin der Mittelschule in Felixdorf in Niederösterreich hat mit einem Schreiben eine Welle der Empörung ausgelöst. Das Dokument forderte die Eltern auf, für den Kochunterricht Fleisch ausschließlich in türkischen Supermärkten zu kaufen.
Die Einkaufsliste an sich wirkte auf den ersten Blick recht unspektakulär: „Zutaten gut durchlesen, günstige Marken bevorzugen, Gekauftes abhacken (sic!)“. Doch Punkt sieben ließ viele Eltern aufhorchen und führte zu heftigen Diskussionen. Hier hieß es ausdrücklich, dass wegen der vielen muslimischen Schüler darauf geachtet werden solle, Fleisch nur aus türkischen Supermärkten zu beziehen. Der Grund: Nur so könne gewährleistet werden, dass Halal-zertifiziertes Fleisch verwendet wird.
Reaktionen im Netz
Diese Anweisung stieß auf großen Widerstand, nicht nur unter den Eltern, sondern auch in sozialen Netzwerken. Viele kritisierten die Forderung vehement. Während einige die religiöse Anpassung als zu weitgehend empfanden, assoziierten andere Halal-Fleisch sofort mit negativen Aspekten wie Tierquälerei. Der öffentliche Aufschrei war so groß, dass die Bildungsdirektion Niederösterreichs eingreifen musste.
Konsequenzen und Stellungnahme der Bildungsdirektion
„Wir haben sofort nach Bekanntwerden des nicht abgesprochenen Schreibens ein eindringliches, unmissverständliches, mahnendes Gespräch mit der Pädagogin geführt,“ teilte eine Sprecherin der Bildungsdirektion auf Anfrage der „Krone“ mit. Der Inhalt des Schreibens wurde umgehend zurückgenommen, und es wurde ein neuer Brief an die Eltern gesendet.
In ihrer Stellungnahme betonte die Bildungsdirektion, dass beim Einkauf von Lebensmitteln vor allem auf regionale Produktion geachtet werden soll. „Eine derartige eigenmächtige Elterninfo seitens der Pädagogin ist absolut nicht die Linie der niederösterreichischen Bildungsdirektion und wird auf das Schärfste zurückgewiesen,“ hieß es weiter.
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