Nicht zuletzt war es auch das serbische Regime selbst, das die Organisatoren der Massenproteste gegen Gewalt als Handlanger internationaler Feinde Serbiens darstellte.
Das treibt Viele in eine zynische Resignation.
Sie ist der Nährboden für düstere Geschichten über noch düstere Verschwörungen von Behörden und Politik, für die man nur mehr Verachtung und Misstrauen empfindet.
Das mag individuell verständlich sein.
Gesellschaft ist es schädlich.
Es lähmt den Einzelnen.
Es vernebelt den Blick auf des Wesentliche.
Wer in jedem Polizisten einen potentiellen Mörder sieht, kommt nicht mehr dazu, die reale Korruption im Land zu bemerken.
Wer in jedem Polizisten einen potentiellen Mörder sieht, wird auch kaum mehr Zeit haben, zu fragen, warum Menschen obdachlos werden oder welche gesellschaftlichen Bedingungen Armut erzeugen.
Wer allem und jedem misstraut, wird sich kaum mit anderen zusammenfinden können, etwas zu ändern.
Das nützt vor allem Machthabern.
Wie auch immer sie heißen mögen, von welcher Partei auch immer sie kommen mögen, und wo auch immer sie sein mögen.
Balkan Stories, Christoph Baumgarten

Christoph Baumgarten ist Journalist und Balkanreisender aus Leidenschaft. Seit 2015 verbindet er beide Leidenschaften auf seinem Blog Balkan Stories. Dort versucht er, Geschichten zu erzählen, für die es in größeren Medien meist keinen Platz gibt und stellt die Menschen in den Mittelpunkt.
Mehr von Christoph könnt ihr unter balkanstories.net nachlesen.
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