In einer wegweisenden Vereinbarung sichern Österreichs Banken und der Gemeindebund die Bargeldversorgung der Bevölkerung für die kommenden fünf Jahre. Diese Initiative garantiert den Erhalt von Bankomaten landesweit und stellt die Weichen für eine erweiterte Kooperation mit der Österreichischen Nationalbank (OeNB), speziell in weniger versorgten ländlichen Gebieten.

Die Bekanntgabe dieser Entscheidung fand am Mittwoch statt. Willi Cernko, der Obmann der Bundessparte Bank und Versicherung in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), sowie Johannes Pressl, der Präsident des Gemeindebundes, haben das sogenannte „Bankomaten-Moratorium“ unterzeichnet. Cernko hebt hervor, dass diese Vereinbarung nicht nur die momentane hohe Qualität der Bargeldversorgung über das gesamte Bundesgebiet sichert, sondern auch den Bedürfnissen der Gemeinden gerecht wird. „Es handelt sich um eine kraftvolle Demonstration der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Staat zum Nutzen der Bürgerinnen und Bürger“, bekräftigt er.
Wahrung des Zugangs zu Bargeld
Die Bedeutung des barrierefreien Zugangs zu Bargeld bleibt unbestritten, auch in einer Welt, die einem ständigen Wandel unterworfen ist. Diese neue Übereinkunft, die vorläufig bis Ende 2029 angesetzt ist, stellt sicher, dass niemand zurückgelassen wird. Etwa ein Jahr vor dem offiziellen Ablauf dieser Vereinbarung ist eine umfassende Evaluation geplant, um die fortwährenden Bedürfnisse und Herausforderungen in der Bargeldversorgung abzuwägen.
Schritt vorwärts
Die Initiative erhielt signifikanten Rückenwind durch Robert Holzmann, den Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), dessen Engagement für eine erweiterte Rolle der Bank in unterversorgten Gebieten den Weg für diese Vereinbarung ebnen konnte. „Ich bin optimistisch, dass wir nach der Standortgarantie seitens der Banken bald auch eine spezifische Unterstützung für die ländlichen Regionen, die es am meisten benötigen, erarbeiten können“, fügt Pressl hinzu.
Details der Vereinbarung
In der Vereinbarung bekunden die österreichischen Banken ihr Engagement, die bestehenden Geldautomaten an ihren derzeitigen Standorten aufrechtzuerhalten. Jegliche Modifikationen sollen in Absprache mit den jeweiligen Gemeinden erfolgen. Darüber hinaus ist die Installation neuer Bankomaten vorgesehen, sofern die Gemeinde einen Bedarf signalisiert. Nach einer Bewertung durch die Banken und den Payment Service Austria (PSA) kann, bei nachgewiesenem Bedarf, ein attraktives Angebot für die Einrichtung zusätzlicher Geldautomaten unterbreitet werden.
Österreich brilliert im internationalen Vergleich mit einer ausgezeichneten Bargeldinfrastruktur. Mit etwa 8.600 Bankomaten liegt das Land im europäischen Spitzenfeld. Zusätzlich ermöglichen rund 5.500 Cashbackstellen im Einzelhandel das Abheben von Bargeld beim Einkauf, welches allerdings auf maximal 200 Euro begrenzt ist, im Gegensatz zu herkömmlichen Bankomaten.
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