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VILINA VLAS

200 Frauen vergewaltigt: bosnisches Hotel trotz Kriegsgeschichte als Kurort angepriesen

(FOTOS: zVg.)

Das Hotel Vilina Vlas, wo während des Jugoslawienkrieges 200 bosniakische Mädchen und Frauen vergewaltigt wurden, befindet sich auf zahlreichen internationalen Buchungsseiten.

Es gibt kaum einen Raum oder Ort im Hotel unweit von Višegrad, wo während des Krieges kein Blut vergossen oder eine Frau misshandelt wurde. Dies betonte Bakira Hasečić, die Vorsitzende der „Association of Women Victims of War“,

Mindestens 200 Frauen und Mädchen, zum größten Teil bosniakischer Herkunft, wurden 1992 im Vilina Vlas vergewaltigt. Einige der Opfer waren erst 14 Jahre alt und nur zehn der Opfer überlebten den Horror des Vergewaltigungshotels. Währenddessen wurden die Ehemänner, Brüder und Söhne der Frauen im selben Objekt gequält und getötet.

„Nur wenn sie uns vergewaltigt haben, lösten sie die Fesseln“
Eine Überlebende, die anonym bleiben wollte, erzählte gegenüber „Balkan Insight“, dass sie vom berüchtigten bosnisch-serbischen Kommandanten der paramilitärischen Einheit „Beli Orlovi“, Milan Lukić, in ihrem Haus in Višegrad vergewaltigt wurde, nachdem dieser ihren 16-jährigen Sohn vor ihren Augen mit einem Messer erstochen hatten.

Danach hab Lukić die Frau in zum Hotel Vilina Vlas gebracht, wo sich Einheiten der bosnischen Serben unzählige Male an ihr vergangen haben. „Viele Frauen waren im Hotel gefangen und überall war Blut. Die Türen waren verschlossen und jeden Tag warfen sie uns Brot zu, welches wir mit unseren Zähnen fangen mussten, da unsere Hände gefesselt waren. Nur wenn sie uns vergewaltigten, lösten sie die Fesseln“, fügte das Opfer hinzu.

Als Touristenattraktion angepriesen
Trotz der Gräueltaten, die im besagten Hotel geschahen, bewarb die Entität Republika Srpska Vilina Vlas diesen Sommer als Touristenziel. Als besonders unangebracht wurde vor allem der Slogan für die Kampagne empfunden: „Wir warten auf dich in Višegrad“. Ebenso wurden Gutscheine für einen Urlaub in dieser Stadt ausgeteilt und eines der teilnehmenden Hotels war Vilina Vlas.

Auf der offiziellen Tourismus-Website der Republika Srpska wird das Horrorhotel als „Luftkurort“ angepriesen. Nirgendwo wird auch nur ein Wort über die Verbrechen verloren, welche in diesem Hotel oder in und um Višegrad begangen wurden.

(FOTO: Screenshot)

Online-Petition
Nachdem die breite Öffentlichkeit von der Tourismuskampagne vonseiten der Republika Srpska Wind bekam, wurde eine Online-Petition ins Leben gerufen. Die Initiatoren möchten damit bewirken, dass das Hotel Vilina Vlas auf Google in der Suchmaschine und auf Maps nicht mehr als Touristenattraktion zu finden ist. Bisher zählt die Online-Petition rund 25.000 Unterschriften.

BBC veröffentlichte vor zwei Jahren einen Videobeitrag über das Horrorhotel, diesen findet ihr auf der zweiten Seite!