Start News Panorama
NEUE DETAILS

Brand in Justizanstalt: „Zu spät gerettet“ – Häftling klagt Österreich (VIDEO)

Brand-Justizanstalt-Josefstadt
(FOTO: BMJ, Screenshot-Falter)

Im Herbst 2016 kam es zu einem Brand in einer Gefängniszelle der Justizanstalt Wien-Josefstadt. Einer der Inhaftierten legte damals in einer Zelle Feuer, drei Häftlinge und elf Justizwachebeamte trugen teilweise schwere Verletzungen davon.

Nun veröffentlichte der „Falter“ ein Video einer der Überwachungskameras der Justizanstalt, die den Vorfall nun in einem ganz anderen Licht zeigt. Die Bilder sollen beweisen, dass die Justizwache mit der Situation überfordert war.
21 Minuten bis zur Rettung

Aufgrund von Personalmangel und anderen Defiziten im Umgang mit der Brandsituation soll der letzte Häftling erst nach 21 Minuten aus seiner Zelle befreit worden sein.

Irmgard Griss (NEOS) sieht die Schuld allerdings nicht bei der Justizanstalt selbst, sondern im Organisationsversagen der Regierung. Kritisiert wurden zudem die Löschmaßnahmen, sowie die Tatsache, dass die verletzten Häftlinge bisher noch keine Entschädigung erhalten hätten.

Zwölf Tage Koma – Klage gegen Republik
Der Brandstifter wurde mittlerweile zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig. Ein anderer Häftling, ein britischer Staatsbürger, trug bei dem Brand schwere Verletzungen davon und befand sich zwölf Tage im Koma.

Er zog gegen die Republik vor Gericht und klagte auf Entschädigung und Schmerzensgeld. Untersuchungen ergaben jedoch, dass der Justizwache kein Fehler unterlaufen sei und alle Vorschriften eingehalten wurden. Die Beamten, die verletzt worden waren, erhielten Prämien.

Angst vor Häftlingen
Justizwachebeamte gaben bei der Einvernahme zum Vorfall an, dass sie aus Angst vor den Häftlingen nicht sofort gehandelt hätten und die Insassen einzeln aus den Zellen befreit hätten. Dies sei sicherer, jedoch zeitaufwendiger gewesen.

Die Rechtsvertreter der verletzten Häftlinge erheben weiterhin schwere Vorwürfe. Unter anderem werfen sie dem Justizministerium systematisches Versagen vor.

Das Video findet ihr auf der zweiten Seite!