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Frauenpower

Burkini oder oben ohne: Bad sperrt Männer aus!

Schwimmbad
(Foto: iStockphoto)

In einer mutigen Aktion gegen das Diktat des sogenannten perfekten „Beach Body“ und für individuelle Freiheit, öffnet das Grazer Margaretenbad am kommenden Freitag seine Tore für einen ganz besonderen Anlass. Von 14 bis 18 Uhr wird der Bereich um den Beachvolleyballplatz zu einer Oase der Frauenpower, in der Männer keinen Zutritt haben.

„Unser Ziel ist es, Frauen zu ermutigen, so ins Freibad zu kommen, wie sie selbst wollen: Rasiert oder unrasiert, oben ohne oder mit Ganzkörperbadeanzug“, erklärt Anna Majcan, die treibende Kraft hinter dieser Initiative.

Die Notwendigkeit einer solchen Maßnahme wird durch eine kürzlich durchgeführte Umfrage des Vereins „Catcalls of Graz“ unterstrichen. Die Ergebnisse zeigten, dass fast 60 Prozent der befragten Frauen Freibäder entweder nie oder nur selten besuchen. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von Erfahrungen mit verbaler sexueller Belästigung bis hin zum unangenehmen Gefühl, ständig angestarrt zu werden.

Trotz der klaren Absicht, einen sicheren Raum für Frauen zu schaffen, gibt es auch Hindernisse bei der Umsetzung. Eine komplette Schließung des Freibades für Männer ist unter anderem aufgrund der Jahreskartenbesitzer nicht möglich.

Doch wie hat sich das Freibadverhalten von Frauen im Laufe der Zeit verändert? Anna Majcan erinnert sich an eine Gesprächsrunde im Margaretenbad, in der viele Frauen von vergangenen Zeiten berichteten: „Sie erzählten, dass man in den Achtzigern eher komisch angeschaut wurde, wenn man mit einem Bikini-Oberteil oder mit Badeanzug schwimmen gegangen ist.“ Heute hingegen, so Majcan, gehen nur noch wenige Frauen oben ohne baden, da sich die soziale Akzeptanz in dieser Hinsicht verändert hat.

Die aktuelle Badeordnung in Graz sieht „übliche Badebekleidung“ für den Besuch in Freibädern vor. Straßenkleidung oder Unterwäsche sind nicht erlaubt, Burkinis hingegen schon, solange sie enganliegend sind oder einem Ganzkörperbadeanzug entsprechen. Explizite Regeln zum Oben-Ohne-Baden gibt es nicht.