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AUFKLÄRUNG VERLANGT

Christchurch-Attentäter soll an Rechte aus Österreich gespendet haben

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(FOTO: Wikimedia Commons/Ataraxis1492, zVg.)

Christchurch-Attentäter soll Martin Sellner, dem Co-Chef der rechtsextremen Indentitären Bewegung in Österreich, Geld zugeschickt haben. Nun fragt man sich, ob der Chef an einer terroristischen Vereinigung beteiligt war.

In den letzten Tagen dreht sich alles um eine hohe Summe, die der Co-Chef der rechtsextremen Identitären Bewegung Martin Sellner von dem Christchurch-Attentäter erhalten hat. Bei Ermittlungen einer anderen Angelegenheit fiel den Beamten auf, dass der Attentäter 1500 Euro an die österreichischen Identitären spendete.

Das österreichische Innenministerium hat einer Hausdurchsuchung bei Sellner zugesagt, die von der Staatsanwaltschaft in Graz veranlasst wurde. Nun soll geprüft werden, ob eine Verbindung zwischen dem Co-Chef und dem Christchurch-Attentäter besteht.
Der Straftatbestand „Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung“ steht noch offen.

Aufklärung wird verlangt
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) verlangen eine Aufklärung. Kurz zufolge soll jede Verbindung zwischen den beiden überprüft und aufgeklärt werden.

Montagabend stellt Sellner ein Video ins Netz, in dem er sich zu der Hausdurchsuchung äußert. Zudem verriet er, dass sämtliche Kommunikationsmittel wie Smartphones und Computer von der Polizei beschlagnahmt wurden. Es soll ein Ermittlungsverfahren gegen ihn laufen.

Eine Geldspende wird zum Verhängnis
In dem Video sagt der Co-Chef, dass ihm die Polizei zuvorgekommen sei, denn er habe erst am Vortag bemerkt, dass er im Jahr 2018 eine „unverhältnismäßig hohe“ Summe von einem Spender mit dem Nachnamen des Christchurch-Attentäters erhalten habe. Im Anschluss habe er sich per Mail beim Spender bedankt und sich daraufhin mit seinem Anwalt in Kontakt gesetzt, um sich beraten zu lassen.

Doch bevor er es der Polizei melden konnte, habe die Hausdurchsuchung stattgefunden. Laut Sellner sei dies „völlig ungerechtfertigt“, denn er wollte den Betrag einer karitativen Einrichtung zuschicken.

Angeblich habe ihn der Attentäter in die Sache verwickelt, um einen Aufruhr gegen die Identitäre Bewegung auszulösen. Sellner streitet jegliche Verbindung zu dem Attentäter ab.

Verbindung zu Österreich?
Laut den Recherchen von „T-Online“ soll der Attentäter im Winter 2018 durch Österreich gereist sein. (KOSMO berichtete) Dabei ist jedoch nicht bekannt, ob er Kontakt zur Identitären Bewegung hatte. Mit einer potenziellen Verbindung des Attentäters nach Österreich wird sich das österreichische Parlament beschäftigen.

In seinem „Manifest“ beschreibt er eine Leitidee der Identitären Bewegung. Er spricht von einem „großen Austausch“, einer „rechtsextremen Verschwörungstheorie“. Dabei geht es darum, dass die Bevölkerung nach und nach durch Migranten ersetzt wird. Ist das nur ein Zufall?