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Die 7 grausamsten Serienmörder Jugoslawiens: Ivan Milat

Serienmörder Ivan MIlat
(FOTOS: iStockphoto, Wikimedia Commons)

Fast so gut wie jeder kennt die Namen der „großen“ Serienkiller, wie Jack the Ripper, Charles Manson, Harold Shipmann, usw. Viel weniger wissen die meisten jedoch über die blutrünstigsten Mörder Jugoslawiens, deren mehr als grausamen Taten den berühmt-berüchtigten Serienmördern in nichts nachstehen.

Laut FBI-Definition versteht man unter einem Serienmörder eine Person, welche drei oder mehr Morde verübt, wobei die Taten sowohl örtlich als auch zeitlich klar voneinander abgegrenzt sind – im Gegensatz zu Massenmördern, zum Beispiel Amokläufern, welche an einem Ort mehreren Menschen das Leben nehmen. Dies schließt allerdings nicht aus, dass ein Serienmörder während einer Tat mehrere Opfer tötet.

In unserer siebenteiligen Serie stellen wir euch die grausamsten Serienmörder Jugoslawiens vor.

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Fast so gut wie jeder kennt die Namen der „großen“ Serienkiller, wie Jack the Ripper, Charles Manson, Harold Shipmann, usw. Viel weniger wissen die meisten jedoch über die blutrünstigsten Mörder Jugoslawiens, deren mehr als grausamen Taten den berühmt-berüchtigten Serienmördern in nichts nachstehen.

Ivan Milat, der Schlächter aus dem Wald

Der 3.800 Hektar großes Belango State Forest in Australien wurde vor allem aufgrund einer Sache weltbekannt: Serienmorden. In den Frühen 90er Jahren war dieser Nationalpark Schauplatz von sieben grauenvollen Rucksackmorden, für welche Ivan Milat später verurteilt wurde. Der Australier mit kroatischen Wurzeln zählt bis heute zu den brutalsten Killern in der Geschichte Australiens

Im September 1992 entdeckten zwei Jogger etwas abseits des Weges eine Leiche und verständigten sofort die Polizei. Diese fand nur 30 Meter weiter einen zweiten leblosen Körper. Ziemlich schnell wurde festgestellt, dass es sich hierbei um zwei vermisste Touristinnen aus Großbritannien, Caroline Clarke (21) und Joanne Walters (22), handelt.

Eine Obduktion zeigte, dass die 21-Jährige zehnmal in den Kopf geschossen wurde. Die Ärzte äußerten die Vermutung, dass ihr Kopf dem Mörder als Zielscheibe diente. Das andere Opfer, Walters, wies wiederum zehn Stichwunden auf.

Kriminalpsychologen äußerten den Verdacht, dass es sich um zwei Mörder handeln könne, da beide Opfer auf unterschiedliche Arten getötet wurden. Eines stand jedoch fest, der bzw. die Täter kannten das Gebiet des Belango-Waldes wie ihre Westentasche.

Dieser Nationalpark wird auch heute noch als „Wald der Leichen“ bezeichnet. (FOTO: zVg.)

Polizei tappt im Dunkeln
Ohne wirkliches Vorankommen ruhte der Fall ein Jahr. Bruce Pryor, ein Journalist, entschloss sich dazu, Untersuchungen auf eigene Faust anzustellen. Diese waren auch „erfolgreich“, da er zwei weitere Leichen fand:

Deborah Everist und ihren Freund James Gibson aus Melbourne, die seit 1989 vermisst wurden. Während Deborah zusätzlich der Schädel und Kiefer gebrochen wurde, so wurde auf Beide mehrmals mit einem spitzen Gegenstand eingestochen.

Familie Milat meldet sich
Bei der Polizei ging ein Anruf eines gewissen Alex Milat ein, welcher erzählte, die entführten britischen Frauen gesehen zu haben. Daraufhin untersuchen die Beamten die Familie Milat genauer. Der Vater Kroate, die Mutter Australierin und insgesamt 14 Kinder. Zudem verfügen die Milats über einen ziemlich schlechten Ruf. Allerdings gibt es keinen wirklichen Grund, die Familie mit den Morden in Verbindung zu bringen.

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Belango: Der Wald der Leichen
Währenddessen wird der Nationalpark auch weiterhin nach möglichen Leichen durchforstet. Die Beamten wurden auch fündig. Sie fanden den leblosen Körper der 21-jährigen Deutschen Simone Schmiedl, getötet durch zahlreiche Messerstiche, den Deutschen Gabor Neugebauer (21), getötet durch 6 Schüsse in den Kopf und scheinbar, wie Clarke, als Zielscheibe missbraucht, sowie seine Freundin Anja Habschied (20), die geköpft wurden.

Die Kriminalpsychologen, die damals an dem Fall arbeiteten, fühlten sich nach diesen Leichenfunden noch mehr in ihrer Theorie bestätigt, dass es sich um zwei Mörder handelt.

Wichtiger Beweis aus dem Ausland
Der Brite Paul Onions (26) erfährt von den Mordfällen aus der Zeitung. Vier Jahre zuvor war er selbst als Rucksack-Tourist in Australien unterwegs und macht dort eine ähnliche Erfahrung: Ein Mann gabelt ihn auf dem Hume Highway in Liverpool auf. Nach einiger Zeit will der Mann Kassetten aus dem Kofferraum holen und steht plötzlich mit einem Gewehr vor dem Touristen. Onions gelang damals die Flucht. Seine Aussage geht bei der australischen Polizei durch die vielen eingehenden Hinweise allerdings erstmals unter.

Die Mitglieder der Familie Milat galten als Waffennarren und nicht nur Ivan gelang bereicht mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt. (FOTO: zVg.)

Die Milats im Visier der Polizei
Ein Vergleich der gefundenen Patronenhülsen bestätigt den Verdacht auf einen Serienkiller. Die Spur führte somit zurück zur Familie Milat, da man von mehreren Personen ausging, die gerne Schusswaffen verwenden. Die Brüder waren dafür bekannt, gerne Schießübungen in entlegenen Gegenden durchzuführen. Zudem besitzen drei der Brüder ein Stück Land in der Nähe des Belangalo Staate Forrest.

Ein Blick in das Strafregister der Familienmitglieder lies den Verdacht noch stärker werden: Richard Milat war ein Waffennarr und benutzte Falschnamen, Wilbur Milat hatte schon einige Gefängnisstrafen verbüßt und eine Leidenschaft für Schießübungen, Ivan Milat hatte mehrere Diebstähle verübt und in den 60er Jahren eine Gefängnisstrafe abgesessen.

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Ivans Ex-Frau und Bruder bringen Schlüsselbeweise
Eine entscheidende Aussage tätigt Ivan Milats Ex-Frau. Sie behauptet, er sei ein Kontrollfreak und eine 23 Jahre alte Akte über Ivan Milat bringt eine Entführung und Vergewaltigung aus dem Jahre 1971 ans Licht. Die Kriminalbeamten sehen nun durchaus Parallelen zu den Morden.

Eine genauere Überprüfung des Verdächtigen ergab, dass er zu den Tatzeiten kein Alibi hatte. Zudem konnte einen Geländewagen ausfindig machen, der zur Zeit der Morde im Besitz von Ivan Milat war. Darin wurden Patronen der Tatwaffe sichergestellt. Von den Beweisen erdrückt, meldete sich auch sein Bruder Alex bei der Polizei und übergab den Beamten den Rucksack von Simone Schmiedl, der aus Ivans Haus stammen soll.

Die Vermisstenanzeigen der Opfer des Serienkillers. (FOTO: zVg.)

Onions Täterbeschreibung passt
Auch die Aussage des Briten Onions, dem die Flucht vor dem Mörder gelang, wurde wiedergefunden. Er identifizierte Ivan Milat eindeutig als Täter, weshalb dieser auch vorerst wegen der Entführung Onions festgenommen wurde.

Im Mai 1994 wurde schließlich das Haus des Verdächtigen durchsucht. Darin wurden Campingutensilien der toten Touristen, ein Foto auf dem Milats Freundin ein Shirt von Caroline Clarke trägt, sowie Schusswaffen und Jagdmesser gefunden.

Am 27.07.1995 wird Ivan Milat für seine Morde zu siebenfacher lebenslanger Haft verurteilt. gesprochen. Er bestreitet bis heute die Taten. Ein Bruder von Milat gab in einem späteren Interview an, er glaube, dass es noch weitere Opfer gäbe. Dies schließen auch die Beamten nicht aus.

Die bisher veröffentlichten Teile der Serie findet ihr hier.