Ab 2025 steigen die Strompreise in Österreich erneut. Diesmal heißt es, die Netzkosten seien schuld – die Netze müssten dringend modernisiert werden. Doch die entscheidende Frage bleibt unbeantwortet: Warum müssen ausgerechnet die Bürger diese Kosten tragen? Warum sind wir immer wieder die „Melkkuh der Nation“, während die Energieunternehmen Milliardengewinne einfahren?
Allein in den letzten Jahren haben Unternehmen Rekordgewinne erzielt. Gewinne, die bequem in die Taschen der Aktionäre flossen, anstatt in die dringend notwendige Erneuerung der Netze zu investieren. Dabei ist es doch genau diese Infrastruktur, auf die ihr Geschäft basiert. Sollte es nicht eine moralische Verpflichtung der Energiekonzerne sein, einen Teil dieser Gewinne für die Modernisierung zu verwenden?
Wo bleibt hier die Politik?
Stattdessen wird die Rechnung erneut an uns weitergereicht. Die Politik redet von Alternativlosigkeit, von unvermeidbaren Kosten, die wir alle tragen müssen. Aber warum wird nicht darüber gesprochen, dass die Energieunternehmen selbst ein Interesse daran haben sollten, in die Stabilität und Zukunftsfähigkeit des Netzes zu investieren? Statt Verantwortung zu übernehmen, machen sie weiter Profite – auf unserem Rücken.
Hier geht es nicht nur um Zahlen, sondern um Gerechtigkeit. Während das durchschnittliche Gehalt in Österreich in den letzten Jahren moderat gestiegen ist, haben sich die Strompreise nahezu verdoppelt. Die Belastung für die Haushalte steigt, und mit ihr die Wut.
Fehlt es an Courage?
Es ist höchste Zeit, dass die Politik den Mut findet, klare Ansagen zu machen. Wer Milliardengewinne einfährt, darf sich nicht vor seiner Verantwortung drücken. Die Kosten für die Energiewende und die Modernisierung der Netze müssen fair verteilt werden. Es darf nicht sein, dass die Bürger immer wieder die Lasten tragen, während die Energiekonzerne ungestört ihre Gewinne maximieren.
Die Frage, die wir uns stellen müssen, ist simpel: Will Österreich ein Land sein, in dem die Starken ihren Beitrag leisten, oder bleibt es ein Land, in dem die Schwächsten immer wieder zur Kasse gebeten werden? Die Antwort darauf wird zeigen, wie ernst es die Politik mit sozialer Gerechtigkeit wirklich meint.
Weitere Informationen
Durchschnittliches Bruttojahreseinkommen: Laut Statistik Austria betrug das Median-Bruttojahreseinkommen unselbständig Erwerbstätiger im Jahr 2022 32.834 Euro, was einem Anstieg von 4,5 % gegenüber 2021 entspricht.
Strompreise: Im November 2024 liegt der durchschnittliche Strompreis in Österreich bei einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh für Bestandskunden zwischen 24 und 42 Cent pro kWh und für Neukunden zwischen 19 und 25 Cent pro kWh.
Analyse: Während die Durchschnittseinkommen in den letzten Jahren moderat gestiegen sind, haben die Strompreise deutlich stärker zugenommen. Dies führt dazu, dass ein größerer Anteil des Einkommens für Stromkosten aufgewendet werden muss, was die finanzielle Belastung der Haushalte erhöht.
Fazit: Die Diskrepanz zwischen Einkommenssteigerungen und Strompreiserhöhungen verdeutlicht die Notwendigkeit politischer Maßnahmen, um die Energiekosten für Verbraucher zu stabilisieren und die Kaufkraft zu erhalten.
Anmerkung der Redaktion:
Dieser Beitrag spiegelt ausschließlich die Meinung des Autors wider.
Nicht die Meinung der KOSMO Redaktion.
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