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Altersarmut

Die Pensionen in Österreich sollen wieder steigen

Symbolfoto (FOTO: iStock/dobok)
FOTO: iStock/dobok

Die österreichischen Pensionen werden im Jahr 2025 um 4,6 Prozent erhöht. Dieser Wert steht nun fest nach der Veröffentlichung der Juli-Inflationsdaten durch die Statistik Austria. Grundlage für diese Anpassung ist der durchschnittliche Anstieg des Verbraucherpreisindex, berechnet aus den Zwölfmonatsdurchschnittswerten der Inflationsraten von August 2023 bis Juli 2024.

Kritik an der Anpassung: Anspruch und Realität

Peter Kostelka, Präsident des Pensionistenverbandes, der der SPÖ nahesteht, äußerte sich kritisch zur festgelegten Erhöhung. In einer Aussendung erklärte Kostelka, dass die vorgesehene Anpassung nicht ausreiche, um Altersarmut zu verhindern. „Die derzeitige Anpassung reicht nicht aus, um Altersarmut Einhalt zu gebieten“, erläuterte er.

Kostelka verwies auf das Regierungsübereinkommen, in dem sich die Regierung verpflichtete, Maßnahmen zur Reduktion der Altersarmut zu ergreifen. „Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Ausgleichszulage endlich über die Armutsgrenze angehoben werden“, forderte er.

Forderungen nach weiteren Reformen

Der Verbandspräsident machte zudem auf weitere dringende Reformbedarfe aufmerksam. Besonders hob er die Notwendigkeit hervor, die „komplette Abschaffung der völlig sinnlosen Aliquotierung der ersten Pensionsanpassung nach Pensionsantritt“ durchzuführen. Diese Regelung ist derzeit ausgesetzt und soll es bis 2026 bleiben, sodass neu pensionierte Personen bereits im Folgejahr die volle Pensionserhöhung erhalten.

Darüber hinaus plädierte Kostelka für eine „dauerhafte Schutzklausel vor Pensionskürzungen“ als Reaktion auf die Inflation, eine umfassende Modernisierung der betrieblichen Pensionen sowie die Abschaffung des Pensionssicherungsbeitrages. Ihm ist besonders wichtig, „nicht am gesetzlichen Pensionsalter zu rütteln, sondern endlich eine altersgerechte Arbeitswelt zu schaffen“.

Breite Anwendung des Anpassungsfaktors

Neben der Pensionsanpassung findet der gesetzliche Anpassungsfaktor auch Anwendung in anderen Bereichen. Er wird für die Valorisierung von Familien- und Sozialleistungen und die Erhöhung von Politikergehältern verwendet, womit er eine breite Wirkung auf verschiedene gesellschaftliche Gruppen und Einkommen hat.