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GESUNDHEIT

Diese 8 Süchte sind ein Zeichen für ernsthafte Krankheiten

Sucht (FOTO: iStock)

ERNSTHAFTE KRANKHEITEN. Neben Abhängigkeiten von Substanzen wie Nikotin, Alkohol und Drogen sind wir auch mit anderen Formen der Sucht konfrontiert, bei denen sich ein unkontrollierbarer Drang zu bestimmten Verhaltensweisen entwickelt.

Die Arten der Abhängigkeit, bei denen keine Substanz konsumiert wird, sind: Glücksspiel, Computerspiele, Arbeitssucht, Sexsucht, Kleptomanie (Stehlen), unkontrolliertes und unnötiges Kaufen (Kaufsucht), Pyromanie (Zündeln) und Anorexie (krankhafte Magersucht). Über diese Erkrankungen hat KOSMO mit Dr. Vesna Budić Spasić gesprochen:
„Bei diesen Krankheiten besteht keine körperliche Abhängigkeit und keine direkte Erkrankung von Organen. Die psychische Abhängigkeit kann besonders stark sein und ihre Folge ist eine sogenannte Störung der Impulskontrolle. Die Abhängigen sind sich ihres Verhaltens nicht bewusst und erleben es nicht als Krankheit, sondern als ganz normales Verhalten, das ihnen ein Gefühl der Befriedigung verschafft. Bei den Erkrankten entsteht das ununterbrochene Bedürfnis, die Handlung zu wiederholen, die ihr Adrenalin ansteigen lässt und sie glücklich macht.
Die Grundkriterien sind:

• Wiederholung der Handlung trotz ihrer Folgen.
• Es sind keine Folgen anderer Störungen.
• Es schadet dem Handelnden und anderen.“

Dr. Budić Spasić beschrieb die grundlegenden Symptome der genannten Arten von Abhängigkeit:

Arbeitssucht ist in der modernen Zeit sehr weit verbreitet und führt direkt in den Burn-out, d.h. in das sogenannte Ausbrennen oder ausgebrannt Sein der Persönlichkeit aufgrund einer Überlastung mit Aufgaben, die nicht mehr erfüllt werden können. Zu Beginn entsteht das Gefühl, dass niemand anders die Arbeit gut genug erledigen könnte, man verliert die Fähigkeit, Aufgaben zu delegieren und die Arbeit mit Kollegen zu teilen. Es beginnt so, dass die Erkrankten Schuldgefühle entwickeln, wenn sie sich Freizeit nehmen und nicht arbeiten. Auch nach der Arbeitszeit nehmen sie einen Teil der Arbeit mit nach Hause im Wunsch, nicht mit der Arbeit aufhören zu müssen. Der Betroffene wird erschöpft und verfällt allmählich in Depressionen mit Kopfschmerzen, chronischer Müdigkeit, Schlaflosigkeit und später auch mit hohem Blutdruck. Daher ist eine umfassende Behandlung nötig.

Die Erkrankten haben das Bedürfnis, die Handlung, die zum Adrenalinausstoß führt und sie glücklich macht, immer wieder zu wiederholen.

Das übertriebene Bedürfnis, verschiedene, oft unnötige Dinge zu kaufen, ist auch mit der Entwicklung der elektronischen Kommunikationsformen verbunden. Ohne dass man dafür aus seinem Sessel aufstehen müsste, können verschiedene Produkte bequem über das Telefon oder Internet bestellt werden. Die Gefahr, sich dabei zu verschulden, wird nicht rechtzeitig erkannt, denn dem Süchtigen stellt sich nie die Frage, ob er etwas kaufen soll oder nicht, sondern er tut dies ohne nachzudenken.

Glücksspiele gehören zu den gefährlichsten Suchterkrankungen. Die Spieler nehmen keinerlei Rücksicht auf soziale, familiäre, materielle oder berufliche Werte und die Zeit verliert ihre Dimension. Zum grundlegenden Lebensziel wird die Beschaffung von Geld für das Spiel, das auch die meiste Zeit einnimmt, und dabei schrecken die Spieler selbst vor kriminellen Handlungen nicht zurück. Sehr oft verlieren sie ihre Arbeit, Schulden werden angehäuft und die Person ruiniert sich finanziell. Glücksspiele sind die bisher meistuntersuchte Abhängigkeit. Der Verfall der Persönlichkeit ist sehr ausgeprägt und geht hin bis zu Selbstmordgedanken. Die Gefahr ist gleich groß, egal ob es um einfache Lottoscheine geht, um Roulette oder auch um Automaten, die oft den Einstieg bilden.

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Vera Marjnaovic
Meine Berufung zur Journalistin entdeckte ich bereits als Sechzehnjährige während meiner Gymnasialzeit in Montenegro. Diesem Berufszweig bin ich seither treu geblieben. Nach meiner Ankunft in Wien widmete ich mich der Arbeit mit Mitgliedern der BKS-Gemeinschaft, wodurch ich tiefgreifende Einblicke in die Lebensgeschichten und sowohl die Triumphe als auch die Herausforderungen verschiedener Generationen gewann. Diese vielfältige Palette an Persönlichkeiten prägte meinen journalistischen Weg und festigte mein Engagement für soziale Themen.