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Dokumenten-Leak: Serbien zu Waffenlieferungen an die Ukraine bereit

(FOTOS: EPA-EFE/MARCIN OBARA/ANDREJ CUKIC/MIKHAEL KLIMENTYEV/SPUTNIK/KREMLIN POOL MANDATORY CREDIT)
(FOTOS: EPA-EFE/MARCIN OBARA/ANDREJ CUKIC/MIKHAEL KLIMENTYEV/SPUTNIK/KREMLIN)

Bislang lehnte Serbien alle Sanktionen gegen Russland ab. Anfang März folgten dann erste Gerüchte russischer Medien, dass Serbien offenbar Waffenlieferungen an die Ukraine veranlasst hätte. Jegliche Informationen wurden derweil von Belgrad dementiert.

Ein vertrauliches Dokument aus dem Pentagon deutet darauf hin, dass Serbien trotz seiner engen Beziehungen zu Russland Waffen an die Ukraine geliefert hat oder zumindest zugestimmt hat dies zu tun. Das Schreiben, datiert auf den 2. März und mit dem Siegel des Büros der US-Generalstabschefs versehen, wurde als Teil eines Dokumenten-Leaks veröffentlicht. Es geht aus der Zusammenfassung von Antworten europäischer Regierungen auf die Bitten der Ukraine um militärische Ausbildung und Waffen hervor, die als geheim eingestuft sind. Die Echtheit wurde von der internationale Nachrichtenagentur Reuters nicht überprüft.

Dokumenten-Leak

Laut dem Dokument hat Serbien die Ausbildung der ukrainischen Streitkräfte abgelehnt, aber sich zur Lieferung von Waffen bereiterklärt. Dies ist politisch brisant, da die Regierung in Belgrad traditionell enge Beziehungen zu Russland pflegt und sich nicht an den Sanktionen gegen Russland beteiligt.

Russische Medien

Schon Anfang März hieß es von Seiten russischer Medien: „Über den Köpfen der Russen fliegen serbische Raketen„. Es war von 3.500 Raketen (M-21) die Rede, die über die Türkei und Slowakei an die Ukraine geliefert wurden. Damals betonte der serbische Verteidigungsminister Milos Vucevic, dass Serbien sich an keinen Waffenlieferungen beteiligt: „Wir verkaufen unsere Waffen und militärische Ausrüstung an keine der beiden Seiten in diesem Konflikt. Ob private Unternehmen auf Drittmärkten sie kaufen und an Unternehmen in anderen Ländern verkaufen, ist nicht unsere Sache„.

Keine offizielle Stellungnahme

Bisher gibt es keine offizielle Stellungnahme vonseiten des serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic oder der ukrainischen Regierung. Die russische Regierung hat Serbien jedoch im März um eine offizielle Erklärung zu den angeblichen Waffenlieferungen gebeten, wie Maria Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums, laut der staatlichen Nachrichtenagentur Tass mitteilte.

Keine Waffen an die Ukraine

Kyrylo Budanow, ukrainischer Generalmajor und Direktor des Militärnachrichtendienstes der Ukraine, erklärte in einem Interview mit Voice of America, dass Serbien bisher keine Waffen an die Ukraine geliefert habe. Budanow erwähnte auch den Iran als eine der wenigen Optionen für Russland, Waffen zu beschaffen.

Wird Russland den Kosovo bald anerkennen?

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt und ob Serbien offiziell Stellung zu den Vorwürfen beziehen wird. Die möglichen Waffenlieferungen aus Serbien an die Ukraine könnten das Verhältnis zwischen Belgrad und Moskau weiter belasten und geopolitische Spannungen in der Region verstärken.