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Besessen

Dramatischer Todesfall bei islamischem Exorzismus

(FOTO: Screenshot Facebook/iStock/berkah jaya)
(FOTO: Screenshot Facebook/iStock/berkah jaya)

Cuorgnè, ein Ort im Norden Italiens, wurde jüngst zum Schauplatz einer Tragödie: Ein 43-jähriger Mann starb während eines islamischen Exorzismusrituals, bei dem sein eigener Bruder, seine Ex-Frau und sein Onkel beteiligt waren. Die Polizei hat die drei aus Marokko stammenden Personen festgenommen, da sie verdächtigt werden, den Mann durch Ersticken getötet zu haben.

Am 10. Februar dieses Jahres wurde eine erschütternde Entdeckung in Salassa, einer Nachbarstadt von Cuorgnè, gemacht. Die Ermittlungen der Carabinieri enthüllten, dass der vermeintliche Drogentod des 43-Jährigen in Wirklichkeit ein gewaltsamer Todesfall war. Die Untersuchungen ergaben, dass der Mann während eines Exorzismus gefesselt und mit einem Hemd so stark gewürgt wurde, dass er an akutem Atemversagen starb. Ein fehlender Knopf des Hemdes, später im Rachen des Verstorbenen gefunden, diente als entscheidendes Indiz.

Ruqyah, eine islamische Version des Exorzismus, besteht vor allem aus dem Rezitieren bestimmter Verse aus dem Koran und das Bitten Gottes um Unterstützung. Es wird angewandt, wenn man vermutet das jemand vom Teufel oder einem Dschinn besessen ist.

Widersprüchliche Aussagen

Die Methodik der Fahnder war akribisch: Sie analysierten Bewegungsmuster, überwachten Telefonate und sichteten Aufnahmen von Überwachungskameras. Die widersprüchlichen Aussagen der Familie, zusammen mit abgehörten Gesprächen und Nachrichten, durchbrachen letztlich die zunächst aufgebaute Fassade und führten zur Festnahme des Imams, des Bruders des Opfers und seiner Ex-Frau.

Der Notruf, der am Abend des 10. Februar einging, kam zu spät. Obwohl die Ärzte schnell am Ort des Geschehens waren, war der Mann bereits seit etwa zwei Stunden tot. Dieser Fall reiht sich ein in eine Serie erschütternder Vorfälle, bei denen Exorzismus-Rituale den Tod von Beteiligten zur Folge hatten – ein Phänomen, das nicht auf eine Religion oder Kultur beschränkt zu sein scheint.

U-Haft und Hausarrest

Die zuständige Untersuchungsrichterin Marianna Tiseo ordnete unmittelbare Konsequenzen an: Dem Imam und dem Bruder des Opfers wurde Haft angeordnet, während seine Ex-Frau unter Hausarrest gestellt wurde. Diese dramatischen Ereignisse werfen ein Licht auf die Schattenseiten von Praktiken, die in der Moderne oft als archaisch abgetan werden und fordern das Rechtssystem heraus, den Schutz des Einzelnen vor derartigen Auswüchsen sicherzustellen.