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INTERVIEW

Elisa Dedu: „Liebeskummer führte mich zur Miss Vienna-Wahl“

FOTO: zVg./Jürgen Bauer

Elisa Georgiana Dedu wurde am 29. April zur „Miss Vienna 2017″ gekürt. Trotz eindeutigem Vorsprung meldeten sich vorwiegend im Netz nicht nur Fans zu Wort. Wir trafen die 24-jährige Wienerin mit rumänischen Wurzeln zum exklusiven Interview und sprachen mit ihr über Hater, den Grund für ihre Teilnahme an der Wahl und das, was ihr im Rahmen ihres Amtes am meisten am Herzen liegt.

Und eines vorweg: Diese Jusstudentin ist viel mehr als nur ein schönes Gesicht. Wir hatten die Freude eine junge Frau mit wahrer Vorbildfunktion zu treffen, aber lest selbst…

KOSMO: Du bist mittlerweile fast einen Monat im Amt. Wie ist es dir bisher als Miss Vienna ergangen?
Elisa Dedu: Ich bin wieder total „old school“ unterwegs und verwende einen Terminkalender, sonst würde ich mir die ganzen Veranstaltungen nicht mehr merken können. Meine Freunde sprechen mich zum Spaß sogar mit „Miss Vienna“ an, was wirklich sehr ungewohnt ist – mir aber trotzdem ein Lächeln ins Gesicht zaubert (lacht).

Elisa Dedu bei der Miss Austria Akademie. (FOTO: zVg.)

Du wirst dich zudem im Juli zusammen mit Vize-Miss Vienna Sarah Chvala auch bei der Miss Austria Wahl beweisen und hast dich dafür vergangene Woche in der Miss Austria Akademie vorbereitet. Was wurde euch dort beigebracht?
Die Miss Austria Akademie hat uns unter anderem sehr viele tolle Vorträge von Experten ermöglicht. Speziell herausheben möchte ich Speaker und Wirtschaftswissenschafter Gabriel Schandl. Eines seiner tollen Zitate lautet: ‚War der Tag nicht dein Freund, so war er dein Lehrer!‘ Man sollte jede Niederlage als eine Lehre ansehen und nicht als Verlust. Aus der Akademie gehe ich um einiges selbstbewusster heraus. Zudem sind Vize Miss Sarah Chvala und ich ein sehr starkes Team geworden.

Ist es für dich als Rechtswissenschafts-Studentin nicht hin und wieder ungewohnt Teil dieser ja doch sehr oberflächlichen Welt zu sein? Und wie geht es jetzt generell weiter mit deinem Studium?
Die meisten neigen dazu, sich hinter ihrer schönen Fassade zu verstecken und auf heile Welt zu tun. Ich bin aber davon überzeugt, dass jeder von uns ’sein Packerl zu tragen‘ hat. Daher ist es mir ein Anliegen, hinter diese Fassade zu blicken – mehr über die bisherige Lebenserfahrung, die Ängste, die Schicksalsschläge meines Gegenübers zu erfahren. Ich bin kein Freund von reinem Small Talk. Ich möchte von anderen und ihren Geschichten lernen, mir ein Stück abschneiden und es vielleicht auch an andere weitergeben können. Was das Studium angeht – dieses stellt für mich stets die oberste Priorität dar. Im letzten Monat als Miss Vienna konnte ich mich allerdings nicht besonders darauf konzentrieren, aber ab Juni stehen wieder lange Nächte in der Bibliothek an. (lacht)

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Elisa Dedu (24) ist seit Samstagabend offiziell die schönste Dame der Bundeshauptstadt! Die neue Miss Vienna 2017 wurde in der Millennium-City von einer prominenten Expertenjury gewählt. Den Vize Miss Vienna-Titel sicherte sich Sarah Chvala (22), Platz drei ging an Virginia Rohrhan (20).

 

 

Was war eigentlich der Grund für deine Teilnahme an der Miss-Wahl?
Die Aktion „Anmeldung zur Miss Vienna Wahl“ ist aus einer Situation voller Liebeskummer und viel Schokolade entstanden. Wie man es aus den typischen Teenie-Hollywoodfilmen kennt, haben mich meine Freundinnen davon überzeugt, etwas Neues auszuprobieren, wie zum Beispiel an einer Miss-Wahl teilzunehmen. An mögliche Chancen oder gar an den Sieg habe ich damals ganz und gar nicht gedacht. Das Leben ist wirklich voller Überraschungen und Wendungen. Davon kann ich ein Lied singen. (lacht)

„Für mich ist Wien mehr als nur eine Stadt.
Wien ist meine Heimat.“

– Elisa Dedu

Nicht alle zeigten sich erfreut über deinen Sieg. Wie gehst du mit den negativen Äußerungen zu deiner Person um, die ja vorwiegend im Netz verbreitet wurden?
Ich bin mir durchaus darüber im Klaren, dass ich durch diesen überraschenden Sieg auch mit Kritik rechnen muss. Insbesondere, dass ich nicht als Siegerin aller Herzen gelten kann. Die Leute im Netz wissen nicht, was für ein angenehmes Klima wir Mädels Backstage bei der Wahl hatten – von Zicken-Kriegen gab es keine Spur. Ich kann verstehen, dass sich die Leute, deren Favoritin ich nicht war, aufregen. Vielleicht liegt das auch in der Natur des Menschen. Ich nehme es ihnen auch nicht übel. Heutzutage kann einfach jeder seine eigene Meinung in den Sozialen Medien kundtun, obwohl eventuell gar nicht danach gefragt wurde. Dennoch gibt es eine Grenze und meiner Meinung nach ist diese mit Hass-Postings überschritten. Bis jetzt wurde ich damit auf der Straße noch nicht konfrontiert. Es wäre aber schön, denn dann hätte ich eine Möglichkeit diese Leute in einem Gespräch vom Gegenteil zu überzeugen.

Miss Vienna Elisa Dedu und Vize Miss Sarah Chvala bei der Siegerehrung. (FOTO: zVg.)

Welche positive Erfahrung dieser aufregenden Anfangszeit möchtest du denn auf keinen Fall missen?
Ich habe schnell mitbekommen, dass insbesondere in den sozialen Medien sehr viel gestellt ist. Ich möchte unbedingt meine Authentizität bewahren. Meine Familie und Freunde kennen mich und mein wahres Ich. Genauso wie ich bin, möchte ich mich auch in den Medien präsentieren. Ich möchte als Miss nicht schauspielern müssen, denn nur wenn ich zu 100 Prozent ich selbst bleibe, kann ich mich von anderen Missen unterscheiden.

Was sind deine primären Ziele als Miss Vienna im kommenden Jahr?
Für mich ist Wien mehr als nur eine Stadt. Wien ist meine Heimat. Ich habe dieser Stadt so viel zu verdanken. Und genau deswegen möchte ich ihr ein Stück zurückgeben. An erster Stelle stehen bei mir Charity-Projekte und Veranstaltungen. Wenn ich weiß, dass ich jemandem helfen kann, dann geht mein Herz auf. Es gibt nichts Schöneres auf der Welt als deinem Gegenüber ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

„Mit Hass-Postings wird eine Grenze überschritten,
die einen erheblichen Schaden anrichten kann.
Ich selbst wurde damit konfrontiert!“

– Elisa Dedu

Zudem möchte ich jungen Frauen mit gutem Beispiel vorangehen und sie ermutigen, sich selbst zu lieben. Ich weiß, dass etliche Mädchen durch die heutzutage vermittelten Frauenbilder ein gestörtes Körperbild entwickelt haben. Ich dachte früher selbst, dass ich nur schön bin, wenn ich aussehe, wie Gisele Bündchen. Aber der Körper eines Supermodels macht dich nicht zwangsläufig glücklich – das schafft man nur selbst, indem man anfängt sich selbst zu lieben. Jeder von uns ist einzigartig und genau auf dieser Einzigartigkeit sollte man aufbauen.

Des Weiteren möchte ich junge Menschen auch für Hass-Postings im Internet sensibilisieren – mit diesen wurde ich nach der Wahl selbst konfrontiert. Viele Personen realisieren gar nicht, was für einen psychischen Schaden man mit negativen Kommentaren anrichten kann. Mit meinen 24 Jahren habe ich mittlerweile schon eine dicke Haut und konnte darüber hinwegsehen, aber für eine Person im Teenager-Alter muss das der reinste Albtraum sein…