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Hoffnung

Eltern spenden Leber ihrer Tochter nach Gehirnblutung – Leben gerettet

(FOTO: Screenshot/X/@lida_leone)
(FOTO: Screenshot/X/@lida_leone)

Ein junges Mädchen, Lidija Stojanovic, kämpft gegen eine tödliche Krankheit. Ihre einzige Hoffnung: eine Lebertransplantation. Zur gleichen Zeit trifft eine Familie, die Emsijas, eine herzzerreißende Entscheidung, die das Leben von Lidija für immer verändern wird.

Lidija Stojanovic war erst 11 Jahre alt, als sie die Diagnose Autoimmunhepatitis erhielt. Eine Lebertransplantation war ihre einzige Hoffnung auf Überleben. Während sie auf ein Wunder wartete, ereignete sich am Dreikönigstag 2018 eine Tragödie, die ihr Leben für immer verändern sollte.

Organspende

In Bjeljina erlebten Fatima und Kasim Emsija die schlimmsten Momente ihres Lebens. Ihre Tochter Lejla starb plötzlich an einer Gehirnblutung. Inmitten ihrer tiefsten Trauer trafen sie eine Entscheidung, die nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch das von Lidija beeinflussen sollte. Sie entschieden sich, Lejlas Organe zu spenden.

Treffen mit Mutter

Lidija erhielt Lejlas Leber und mit ihr eine neue Chance auf Leben. Sechs Jahre später, Ende Februar, trafen sich Fatima und Lidija zum ersten Mal. Ein Treffen, das von Emotionen geprägt war, die unaufhaltsam aufstiegen. „Bevor wir uns trafen, haben wir oft miteinander gesprochen und als wir uns persönlich trafen, hatten wir das Gefühl, dass wir uns bereits kannten. Wir waren glücklich, dass wir endlich die Gelegenheit hatten, uns zu umarmen und zu küssen“, sagte die Mutter der Organspenderin und die Frau, die ein neues Leben erhalten hat.

Die Ähnlichkeit zwischen Lidija und Lejla ist nicht nur physisch, wie Fatima enthüllte. „Beide sind emotional. Lejla liebte es auch, sich mit humanitärer Arbeit zu beschäftigen. Sie war fröhlich, so wie Lidija es jetzt ist“, erzählt Fatima.

Lejla’s Gehirnblutung

Die Erinnerung an jenen schicksalhaften 18. Januar 2018 ist noch immer lebendig. Lidija erfuhr, dass ein Spender gefunden wurde – ein junges Mädchen, das tragisch ihr Leben verloren hatte. Dieses Mädchen war Lejla. „Sie sagte mir nur: ‚Mama, ich habe starke Kopfschmerzen'“, erinnert sich Fatima.

Die Entscheidung zur Organspende war eine, die Lejla selbst getroffen hatte. „Ich ging, um Lejla zu sehen und in diesem Schock erinnerte ich mich sofort an dieses Gespräch. Ich kontaktierte meinen Ehemann und sagte den Ärzten, dass sie die Organe spenden können – Lejlas Leber und Niere. Das Herz war lange an den Geräten und wurde beschädigt. Wenn sie mich das nicht gefragt hätten, hätte ich später bedauert, weil ich weiß, dass das ihr Wunsch war“, erinnert sich Fatima.

Erstes persönliches Treffen

Das erste persönliche Treffen zwischen Fatima und Lidija war noch emotionaler. „Du verlierst jemanden, ohne den du dir das Leben nicht vorstellen kannst, aber ich bin mir bewusst, dass es da keinen Ausweg gibt. Wenn das so ist, warum sollte dann nicht jemand anderes die Chance bekommen zu leben. Und da ist jetzt unsere Lidija. Als ich sie zum ersten Mal sah, fühlte ich eine Art Erleichterung. Als hätte ich meine Tochter gesehen“, erzählt Fatima.

„Sie ist jetzt wie unsere Tochter. Ich glaube an Gott und an das Schicksal. Wenn Lejla an diesem Tag in Tuzla gewesen wäre, wäre alles dort passiert und vielleicht wäre jemand anderes gerettet worden. So war es wahrscheinlich für Lidija bestimmt. Zum Schluss möchte ich sagen, dass es für meine Lejla keinen Ausweg gab, aber dank ihrer Organe wurde ein Leben gerettet. Deshalb möchte ich allen, die können, sagen, dass sie dasselbe tun sollen, denn das Gefühl, dass jemandes Leben gerettet wurde und dass jemand von Ihnen durch jemand anderen lebt, ist etwas Besonderes“, schließt Fatima für Zena Blic.

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.