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Kindesmissbrauch

Eltern vor Gericht in Linz: Knochenbrüche bei Baby

(FOTO: iStock/CatEyePerspective)
(FOTO: iStock/CatEyePerspective)

Die Geburt eines Kindes ist für die meisten Eltern ein Segen. Am 20. März 2020 kam der Sohn einer Österreicherin und ihres Ehemanns aus Bangladesch zur Welt. Nun müssen sie sich vor Gericht verantworten. Das Frühchen hatte mehrere Knochenbrüche.

Letztes Jahr hatte ein Richter aufgrund der Schwere der Verletzungen des Kindes ein Unzuständigkeitsurteil gefällt. Am Dienstag fand am Linzer Landesgericht der Schöffenprozess statt. Die Eltern des Frühchens müssen sich nun vor Gericht verantworten wegen des Verdachtes auf schwere Körperverletzung, die sie dem Kind absichtlich zugefügt haben sollen. Das Kind erlitt vom 13. April bis zum 16. Mai mehrere Knochenbrüche. Darunter Serienrippenbrüche und einen Schädelbruch. Bislang leugnen die Eltern (27 und 25 Jahre alt) etwas mit den Verletzungen ihres Kindes zutun zu haben. Eine Erklärung für die Verletzungen konnten die Eltern allerdings nicht liefern.

Massive Gewalteinwirkung

Am 20. März 2020 kam das Kind zur Welt. Im Alter von zwei Monaten sollen dem Kind etliche Verletzungen zugefügt worden sein. Der zuständige Gerichtsmediziner beschrieb die Ursache der Knochenbrüche mit einer „direkten und massiven Gewalteinwirkung„.

„Nichts passiert“

Laut Aussagen der Mutter ist nichts passiert. Denn sie hätte das Kind nicht geschüttelt oder grob angepackt. Da allerdings keine weitere Person auf das Kind aufgepasst hat, ist der einzige logische Schluss des Gerichtes, dass die Eltern für die Verletzungen verantwortlich sind, legt der Staatsanwalt dar.

Landesgericht Linz. (Wikimedia: Kiwi63)
Landesgericht Linz, in dem sich die Eltern des Kindes rechtfertigen müssen. (Wikimedia: Kiwi63)

Kinderkrankenschwester

Die Mutter versichert sich immer gut um das Kind gekümmert zu haben und auch nicht überfordert gewesen zu sein. Sie hätten mehrmals auf die Hilfe einer mobilen Kinderkrankenschwester zurückgegriffen. Diese will von den Verletzungen nichts bemerkt haben.

Der Fall wurde von einer Ärztin eines Linzers Klinikums gemeldet, nachdem der Vater zur Behandlung des gebrochenen Oberschenkelknochens mit dem Kind in der Notaufnahme erschienen war.

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