Frauen in Österreich, die Vollzeit angestellt sind verdienen ein Fünftel weniger als Männer. Am 25. Oktober ist der österreichische Equal Pay Day – der Tag, an dem Männer verdient haben, wofür Frauen noch 68 Tage, bis Jahresende, gratis arbeiten müssen.
Die Einkommensschere zwischen Frauen und Männern klafft in Österreich weiterhin gewaltig auseinander. Frauen verdienen Durchschnittlich um 18,5 Prozent weniger als Männer. Dadurch fällt der sogenannte „Equal Pay Day“ in Österreich auf den 25. Oktober 2021; der Tag, an dem Männer statistisch gesehen das verdient haben, wofür Frauen bis 31. Dezember arbeiten müssen. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es nur eine minimale Verbesserung: 2020 haben Frauen um 19,3 Prozent weniger verdient als Männer.
Die bezahlte und unbezahlte Arbeit zwischen den Geschlechtern ist immer noch extrem ungerecht verteilt. Frauen arbeiten in vielen systemrelevanten Berufen wie in der Pflege und in Bildungseinrichtungen – diese werden jedoch schlecht entlohnt. Laut einer Berechnung des Gewerkschaftsbundes und der Arbeiterkammer schließt sich die Lohnschere erst im Jahr 2054, wenn es in diesem Tempo weitergeht.
Doch woher kommt der eklatante Unterschied beim Einkommen eigentlich? „Ein Faktor ist die Kinderbetreuung. In acht von zehn Partnerschaften geht nur die Frau in Karenz und bezieht Kinderbetreuungsgeld“, erklärt Ingrid Moritz, Leiterin der Abteilung für Frauen und Familie der Arbeiterkammer Wien gegenüber der „Krone“.
Flächendeckende Kinderbetreuung fehlt
Auch eine flächendeckende, ganztägige Kinderbetreuung fehlt nach wie vor. Fast die Hälfte der Frauen arbeitet in Teilzeit. „So ist kaum eine Karriere für Mütter möglich“. Für Väter ist im Regelfall ein Kind kaum ein Hindernis beim Aufstieg im Berufsleben.
Ein weiterer Grund ist, dass viele Frauen in grundsätzlich schlechter bezahlten Branchen arbeiten: „Der Dienstleistungssektor, von der Friseurin über den Handel bis zur Reinigung, ist finanziell schlecht bewertet“, so Ingrid Moritz.
Gender Pay Gap in Bundesländern unterschiedlich verteilt
In Wien verdienen Frauen 13 Prozent weniger als Männer, in Vorarlberg ist dieser Einkommensunterschied jedoch doppelt so hoch. Niederösterreicherinnen verdienen um 19 Prozent weniger als Niederösterreicher. Im Burgenland beträgt der Einkommensunterschied 18%, in Kärnten 19%. Danach folgt die Steiermark mit 20%, in Salzburg 21%, in Tirol 22% und schließlich Oberösterreich mit 23%.
„Krone“ fragte bei der Leiterin der Abteilung für Frauen und Familie der Arbeiterkammer Wien nach, woran das liegt. Moritz meinte dazu: „Gut ausgebildete Frauen ziehen eher in die Stadt. „Am Land fehlt es oft an der nötigen Infrastruktur für die Kinderbetreuung.“
Quellen und Links:
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