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Aliquotierung

Pensionsanpassung bei Frauen entwickelt sich zum Problem

Peter Kostelka, Präsident des unabhängigen Pensionistenverbandes Österreichs. (FOTO: SPÖ Presse und Kommunikation)
Peter Kostelka, Präsident des unabhängigen Pensionistenverbandes Österreichs. (FOTO: SPÖ Presse und Kommunikation)

Nach Beschluss zur Anhebung des Frauenpensionsalters zeigen sich Probleme bei der Pensionsanpassung. Je später im Jahr man seine Pension antritt, desto weniger Geld erhält man – auf Dauer! Frauen verlieren dadurch zehntausende Euro.

Regelungen für die Pension erfahren heuer wesentliche Änderungen. Zuerst passte die Regierung das Frauenpensionsalters mit nächsten Jahr an. Denn ab 2024 soll das Regelpensionsalter für Frauen schrittweise an das der Männer angepasst werden. In zehn Jahren dürfen Frauen erst mit 65 statt mit 60 Jahren ihren Ruhestand antreten.

Aliquotierung

Danach folgte die Pensionsanpassung (Aliquotierung) der Frauen, die heuer ihr Pensionsantrittsalter erreicht haben. Denn die Aliquotierung erreicht in dieser Form bald dramatischen Auswirkungen, erklärt der Pensionistenverband Österreichs (PVÖ). „Durch die Aliquotierung erhalten Neu-Pensionist*innen, die im zweiten Halbjahr in Pension gehen nur noch einen Bruchteil bis gar keine Pensionsanpassung im ersten Pensionsjahr. Diese Kürzung schleppt man die gesamte Pensionsdauer mit und sie bringt einen Verlust von mehreren zehntausend Euro! Eine absurde ‚Strafe‘ fürs länger Arbeiten, die besonders Frauen trifft. Denn durch die schrittweise Anhebung des Frauenpensionsalters fällt für Frauen der Pensions-Stichtag in den nächsten zehn Jahren immer in die zweite Jahreshälfte. Frauen, deren Pensionen ohnehin im Schnitt bereits um fast 40 Prozent geringer ausfallen als jene der Männer, erleiden damit noch weitere Kürzungen. Das ist unsozial und unfair.„, kritisiert Peter Kostelka, Präsident des unabhängigen Pensionistenverbandes Österreichs, die Rentenanpassung bei Frauen.

90.000 Betroffene

Bei diesem Thema geht es um rund 90.000 Betroffene, die im Jahr 2024 ihre Pension antreten. Je später im Kalenderjahr sie ihre Rente antreten, desto weniger greift die automatische Pensionserhöhung. Tritt man beispielsweise seine Rente als Frau im Dezember an, so erhält man quasi gar keine Pensionserhöhung, die jedes Jahr die Teuerung ausgleichen soll. Für jeden Monat, den man später die Pension antritt, verringert sich die Rentenerhöhung um rund 10 Prozent.

Equal-Pension-Day zeigt Pensionsdiskrepanz

Volle Anpassung

Eine volle Pensionsanpassung erhalten nur die Frauen, die am 01. Jänner ihre Pension antreten! Damit steigt ihr Rentenbeitrag das kommende Jahr um schätzungsweise acht Prozent.