Der Sommer zeigte in diesem Jahr wenig Neigung zum Abschied, und sogar bis in den Oktober hinein wurden in Österreich Temperaturen von bis zu 27 Grad verzeichnet. Herbstliche Witterung machte sich bisher nur kurzzeitig bemerkbar. In den letzten Tagen brachte ein Föhnsturm an einigen Orten zwar kräftigen Wind, jedoch auch erneut weitgehend warme Temperaturen.
Mit dem nahenden Winter werfen die Wettermodelle bereits die ersten Langzeit-Prognosen für die kommenden Monate aus. Ein vorläufiger Trend zeichnet sich ab: Die Temperaturen dürften nicht besonders niedrig werden. Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterdienst wetter.net äußerte sich zur Bild-Zeitung und prognostizierte: „Es wird mal wieder ein Mildwinter“.
Der Fachmann bezieht sich auf die Berechnungen des US-Wetterdienstes NOAA, der einen Winter in Europa mit überdurchschnittlich hohen Temperaturen und vermehrtem Niederschlag vorhersagt. Nach dieser Prognose wird der kommende Winter 1 bis 2 Grad wärmer sein als das neue Klimamittel für den Zeitraum von 1991 bis 2020. „Das würde uns in den Bereich der 10 wärmsten Winter seit 1881 führen“, erklärt Jung. Trotz möglicher frostiger Perioden und Schneefälle dürfte dies eher die Ausnahme bleiben, da milde Luftmassen voraussichtlich häufiger für Regen sorgen werden.
Kommt es doch zur Überraschung?
Ein anderer Fachmann gibt jedoch zu bedenken, dass die Prognosen auch vollkommen falsch sein könnten. „Der Grund dafür ist die El-Niño-Phase, die bisher in vielen Regionen der Erde für ein außergewöhnlich warmes Jahr 2023 gesorgt hat. Wenn jedoch mehrere andere Bedingungen unter dem Einfluss von El Niño stehen, hat es in der Vergangenheit in Europa auch schon zu kalten Wintern geführt, wie es beispielsweise im Winter 2009/2010 der Fall war“, betont Klimatologe Karsten Brandt von donnerwetter.de.
Daher besteht eine geringe Möglichkeit, dass nach 13 aufeinanderfolgenden zu milden Wintern der Winter 2023/2024 möglicherweise seinem Namen endlich wieder gerecht werden könnte.
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