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REPORTAGE

ESC 2023: Das Musikspektakel Europas!

(Foto: EPA-EFE/ADAM VAUGHAN)

Einer der größten und bekanntesten Musikwettbewerbe, der jedes Jahr Millionen Zuschauer vor die Bildschirme bringt, findet dieses Jahr vom 9. bis 11. Mai in Großbritannien statt. Gemeinsam mit 35 anderen Staaten nehmen Serbien und Kroatien an dem Wettbewerb teil.

In den vergangenen Jahrzehnten sind viele Länder dem Eurovision Song Contest beigetreten und haben einen multikulturellen Wettbewerb mit verschiedenen Sprachen und musikalischen Genres geschaffen. Dieser Wettbewerb ist äußerst populär und spricht ein Millionenpublikum in ganz Europa an.

Wie ist der Song Contest entstanden?

Kaum ein Fernsehformat der Welt hat eine längere Tradition als der Song Contest, seine Zuschauerzahlen werden auf ca. 200 Millionen geschätzt. Die Europäische Rundfunkunion konzipierte den europäischen Schlagerwettbewerb auf Vorschlag von Marcel Bezençon 1955 in Monaco nach dem Vorbild eines erfolgreichen Pilotprojekts, aus dem heute das bekannte Sanremo-Festival geworden ist.

Zu Beginn der 50er Jahre wurde diese Vernetzung zahlreicher Länder zu einer breiten internationalen Veranstaltung als äußert ambitioniertes technisches Projekt gesehen. Damals gab es noch kein Satellitenfernsehen und der Song Contest wurde über ein Kurzwellennetz übertragen. Der Begriff „Eurovision“ wurde für die Europäische Rundfunkunion erstmals von dem britischen Journalisten George Campy im Londoner Evening Standard 1951 verwendet. Dieser Wettbewerb, der einmal jährlich ausgetragen wird, fand erstmals 1956 in der Schweiz statt. Seitdem haben über 60 Länder daran teilgenommen und bleibende Erinnerungen und legendäre Momente hinterlassen.

Jugoslawien: Eines der eindrucksvollsten Lieder hieß „Rock Me“ stammte von der Gruppe Riva und gewann den Wettbewerb 1989.

Das erste Siegerlied des Song Contests hieß „Refrain“, stammte von der schweizerischen Künstlerin Lys Assie und wurde zu einem europaweiten Erfolg. In späteren Jahren knüpften viele andere Lieder an diese Legende an so wie „Waterloo“ von Abba, das im Jahr 1974 gewann, „Making Your Mind Up“ von der britischen Gruppe Bucks Fizz aus dem Jahr 1981, „Volare“ von dem Italiener Domenico Modugno 1958 und viele andere mehr.

Eine weitere Besonderheit des Wettbewerbs sind die Kostüme. Viele Interpreten trugen auf der Bühne ungewöhnliche und extravagante Kleider, die ihre Auftritte unvergesslich werden ließen. Einige präsentierten auf den Kostümen auch nationale Symbole wie Vögel, Blumen und anderes.

Diese Tradition besteht noch heute und viele Künstler investieren eine Menge Arbeit in die Gestaltung ihrer unvergesslichen Outifts. Hier haben wir einige der interessantesten Kostüme für euch herausgesucht. Der Song Contest ist auch für seine Fans bekannt, deren Begeisterung groß ist und die keinen Wettbewerb verpassen würden. Viele von ihnen organisieren sich in Gruppen, um den Contest gemeinsam zu verfolgen und ihre Favoriten anzufeuern. Dadurch entstand in Europa und weltweit eine ganz eigene Gemeinschaft von Musikfans.

Die Balkanländer beim Song Contest

Die Balkanländer gehören seit vielen Jahrzehnten zum Eurovision Song Contest und bereichern die vielfältige und interessante Musikszene dieser Veranstaltung. Der Region verdankt der Wettbewerb einige seiner denkwürdigsten Momente, wenngleich einige Jahre mit verschiedenen politischen Spannungen endeten.

Eines der ersten Balkanländer, das am Song Contest teilnahm, war Jugoslawien mit seinem Debut im Jahre 1961. Im Laufe der Jahre erzielte Jugoslawien beachtliche Resultate. Eines der eindrucksvollsten Lieder hieß „Rock Me“ stammte von der Gruppe Riva und gewann den Wettbewerb 1989. Nach dem Zerfall Jugoslawiens gewann der Song Contest viele neue Teilnehmer wie Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Serbien, Montenegro und Nordmazedonien.  Auch diesen neuen Ländern gelangen bei dem Wettbewerb beeindruckende Momente mit Liedern, die die Vielfalt der Balkanmusik illustrierten.

Serbien

Eine der besten Platzierungen erreichte Serbien im Rahmen des unabhängigen Staates Serbien und Montenegro, als Željko Joksimović 2004 mit dem Lied „Lane moje“ auftrat und den 2. Platz errang. Als selbständiger Staat nahm Serbien erstmals 2007 am Eurovisions-Contest teil.

Marija Šerifović siegte 2007 mit ihrem Lied „Molitva“. (Foto: EPA/JOERG CARSTENSEN)

Marija Šerifović siegte dabei mit ihrem Lied „Molitva“. Das war gleichzeitig der erste Sieg Serbiens beim Song Contest und der erste Sieg eines der Nachfolgestaaten Jugoslawiens überhaupt. Seitdem war Serbien jedes Jahr dabei, konnte aber den Erfolg von 2007 nicht wiederholen. Einen der wichtigsten Auftritte verzeichnete Jelena Tomašević bei diesem Wettbewerb 2008 mit dem Lied „Oro“, mit dem sie den sechsten Platz errang. Auch der Auftritt Ana Đurić Konstraktas mit dem Lied „In corpore sano“ rief glänzende Reaktionen hervor und sicherte Serbien den fünften Platz.

Der Auftritt Ana Đurić Konstraktas mit dem Lied „In corpore sano“ rief glänzende Reaktionen hervor und sicherte Serbien den fünften Platz.(Foto: EPA-EFE/ALESSANDRO DI MARCO)

Kroatien

Kroatien war ebenfalls Teil Jugoslawiens, als es 1993 zum ersten Mal am Song Contest teilnahm. Seinen erfolgreichsten Auftritt feierte es 1996, als Maja Blagdan das Lied „Sveta Ljubav“ präsentierte und den vierten Platz errang. Auch Doris Dragović eroberte 1999 mit dem Lied „Marija Magdalena“ den vierten Platz. Danijela Martinović schaffte es 1998 mit dem Lied „Neka mi ne svane“ auf Platz fünf. Andere interessante Auftritte boten Severina 2006 mit dem Lied „Moja Štikla“ oder Nina Kraljić mit „Lighthouse“ sowie auch Boris Novković mit dem Lied „Vukovi umiru sami“ Den letzten erfolgreichen Auftritt verzeichneten Jadques Houdeka und das Lied „My friend“, das mit dem 13. Platz belohnt wurde. Seit 2018 konnte Kroatien nur noch 2020 eine Platzierung bei dem Wettbewerb erzielen.

Boris Novković tratt 2005 mit dem Lied „Vukovi umiru sami“ (Foto: EPA/SERGEY DOLZHENKO)

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