Brüssel macht Ernst: Die EU-Kommission will russisches Gas schrittweise verbannen. Ein Fahrplan mit konkreten Ausstiegsdaten steht kurz vor der Veröffentlichung.
Die EU plant offenbar ein schrittweises Ende russischer Gasimporte. Nach Informationen aus Brüssel soll die EU-Kommission bereits am Dienstag einen entsprechenden Fahrplan vorlegen. Demnach sollen neue Gasverträge mit Russland noch vor Jahresende untersagt werden, während bestehende Liefervereinbarungen bis Ende 2027 auslaufen sollen.
Konkret sieht der Plan vor, dass im Juni ein Verbot neuer russischer Gasimportgeschäfte bis Ende 2025 vorgeschlagen wird. Bis Ende 2027 soll dann ein Gesetzesvorschlag folgen, der auch russische Gas- und Flüssigerdgasimporte im Rahmen bestehender Verträge unterbindet. Allerdings könnten sich die Details vor der offiziellen Veröffentlichung noch ändern.
Aktuelle Gasversorgung
Trotz der bereits erfolgten Diversifizierung der Energieversorgung stammen noch immer etwa 19 Prozent des in der EU verbrauchten Gases aus Russland. Diese Lieferungen erreichen den europäischen Markt entweder über die Turkstream-Pipeline (Gasleitung durch das Schwarze Meer von Russland in die Türkei) oder als Flüssiggas per Schiff.
Zwar hat die EU das politische Ziel formuliert, bis 2027 vollständig auf russische Brennstofflieferungen zu verzichten, bislang fehlt jedoch eine rechtlich verbindliche Regelung.
Bemerkenswert ist, dass die Gasimporte aus Russland seit der russischen Invasion in der Ukraine bereits von über 40 Prozent auf die aktuellen 19 Prozent des EU-Gesamtverbrauchs gesunken sind.
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Allerdings sind gerade die LNG-Lieferungen aus Russland zuletzt auf ein Rekordniveau angestiegen – eine Entwicklung, die die Kommission mit dem neuen Regelwerk stoppen möchte.
Wirtschaftliche Folgen
Nach einem Bloomberg-Bericht vom 5. Mai 2025 rechnet die EU-Kommission mit begrenzten Preisauswirkungen durch das geplante Verbot. Als Grund dafür werden die in den kommenden Jahren erwarteten erheblichen neuen LNG-Kapazitäten auf dem Weltmarkt genannt. Der schrittweise Ausstiegsplan gibt den 27 EU-Mitgliedstaaten Zeit, ihre Energieversorgung zu diversifizieren und in erneuerbare Energien zu investieren, um die Energiesouveränität zu stärken.
Diplomatischer Kontext
Die Initiative der EU steht in engem Zusammenhang mit den diplomatischen Bemühungen der USA, Russland zu einem Friedensabkommen mit der Ukraine zu bewegen. Eine mögliche Einigung könnte perspektivisch auch Auswirkungen auf die Energiebeziehungen haben und russischen Energieexporten wieder neue Möglichkeiten eröffnen.
Allerdings könnten sich die Details vor der offiziellen Veröffentlichung noch ändern.
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