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DIGITALDIENSTLEISTUNGEN

EU-Untersuchung gegen Temu: Strafen wegen Verbrauchertäuschung?

FOTO: iStock
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Die EU leitet eine Untersuchung gegen die chinesische Online-Plattform Temu ein. Im Fokus stehen mögliche Verstöße gegen Verbraucherschutzvorgaben und die Förderung von Abhängigkeit durch das Plattformdesign.

Die Europäische Union hat offiziell eine Untersuchung gegen die chinesische Online-Plattform Temu eingeleitet. Ziel der Prüfung ist es, mögliche Verstöße gegen den Digital Services Act (DSA) zu untersuchen, insbesondere im Hinblick auf den Verkauf illegaler Produkte und Mechanismen, die Nutzer zu häufigen Käufen anregen könnten. Die EU-Kommission reagiert damit auf Beschwerden von Verbraucherschutzorganisationen, die Temu irreführende Geschäftspraktiken vorwerfen.

Belohnungssysteme und Rabatte

Kritikpunkte betreffen Temus Designentscheidungen, die durch spielartige Belohnungssysteme und personalisierte Produktempfehlungen eine potenzielle Abhängigkeit fördern könnten. Die EU möchte sicherstellen, dass große Plattformen wie Temu gesetzliche Transparenz- und Sicherheitsanforderungen erfüllen. Zusätzlich wird geprüft, ob Temu öffentliche Daten für wissenschaftliche Untersuchungen bereitstellt, wie es der DSA fordert.

Strafen in Millionenhöhe

Sollte Temu gegen die Vorgaben verstoßen, drohen dem Unternehmen empfindliche Strafen in Höhe von bis zu sechs Prozent des weltweiten Umsatzes. Die EU-Kommission unterstreicht, dass Plattformen wie Temu verantwortungsvoll handeln müssen und Produkte, die den europäischen Standards widersprechen, nicht angeboten werden dürfen.

Mit über 92 Millionen Nutzern in der EU steht Temu besonders im Fokus der europäischen Regulierungsbehörden. Eine Verurteilung könnte als Präzedenzfall dienen und andere Plattformen dazu zwingen, ihre Geschäftsmodelle an die strengen EU-Standards anzupassen.