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Prozess

Fleischwolf-Unfall in Ottakring: Mutter vor Gericht

Symbolbild
FOTO: iStock/Andrei Naumenka/Zolnierek

Eine Mutter steht in Wien vor Gericht, weil ihre Tochter durch einen Fleischwolf schwer verletzt wurde. Die Anklage wirft ihr grobe Fahrlässigkeit vor.

Vor dem Landesgericht steht eine Mutter, die wegen mutmaßlicher Vernachlässigung ihrer zweijährigen Tochter angeklagt ist. Der Vorfall, der zu schweren dauerhaften Schäden führte, ereignete sich am 2. Februar in der Wohnung der Familie in Ottakring. In einem unachtsamen Moment aktivierte das Kind einen im Wohnzimmer angeschlossenen Fleischwolf und verlor dabei eine Hand.

Die Mutter hatte den Fleischwolf zuvor benutzt, um Faschiertes zuzubereiten, und ihn abgeschaltet, bevor sie den Raum kurz verließ. Währenddessen befand sich eine Bekannte der Mutter noch im Wohnzimmer, konnte jedoch nicht verhindern, dass das Kind den Fleischwolf erneut einschaltete.

Nach dem schrecklichen Unfall wurde die Berufsrettung gerufen. Sie leistete sofortige medizinische Hilfe und brachte das schwer verletzte Kind mit dem Fleischwolf-Trichter an der Hand ins Krankenhaus. Dort entfernten Fachkräfte der Berufsfeuerwehr Wien den Trichter. Aufgrund der Schwere der Verletzungen musste die Hand des Kindes amputiert werden.

Anklage und Konsequenzen

Die Staatsanwaltschaft wirft der Mutter vor, ihre Sorgfaltspflichten grob verletzt zu haben. Laut Anklage hätte die 28-Jährige nicht nur den Fleischwolf ausschalten, sondern ihn auch vom Stromnetz trennen müssen, bevor sie den Raum verließ. Sollte sie verurteilt werden, droht ihr eine Haftstrafe zwischen sechs Monaten und fünf Jahren.