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Jugendkriminalität

FPÖ fordert Erziehungscamps und Gefängnisausflüge

FPÖ-Klubobmann Maximilian Krauss fordert ein härteres Vorgehen.
FOTO: iStock/Oleg Elkov/Parlamentsdirektion/PHOTO SIMONIS

Wiens Bürgermeister entfacht Debatte mit Plänen für Jugend-Einrichtungen. Die Blauen kontern scharf und fordern härtere Maßnahmen gegen Jugendgewalt.

Die politischen Spannungen in Wien nehmen zu, nachdem Bürgermeister Michael Ludwig von den Roten kürzlich seine Pläne für verpflichtende Einrichtungen für auffällige Jugendliche vorgestellt hat. Diese Initiative stieß bei der FPÖ auf heftige Ablehnung. Maximilian Krauss, der Klubobmann der Partei, kritisierte Ludwigs Vorstoß scharf und bezeichnete ihn als „verlogene Wahlkampf-Show“. Zudem warf er sowohl den Roten als auch den Pinken Heuchelei vor.

Im Zentrum der politischen Auseinandersetzung steht die Frage, wie mit Jugendgewalt umgegangen werden soll. Die Blauen konzentrierten sich zunächst auf einen scharfen Angriff gegen die Vorschläge der Regierung, ohne eigene Alternativen zur Diskussion zu stellen. Die Zeitung „Heute“ suchte daraufhin bei der Wiener FPÖ nach konkreten Gegenvorschlägen.

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FPÖs Forderungen

Die FPÖ hat schließlich ihre Forderungen konkretisiert: Sie plädiert für eine Senkung des Strafmündigkeitsalters von 14 auf 12 Jahre. Dies soll sicherstellen, dass gewalttätige Jugendliche schneller zur Rechenschaft gezogen werden können. Besonders auffällige Fälle sollen in „Erziehungscamps“ nach US-amerikanischem Vorbild betreut werden, die neben pädagogischen Maßnahmen auch Drill und Disziplin umfassen.

Ein umstrittener Aspekt dieses Vorschlags ist der Besuch von Gefängnissen durch die Jugendlichen in diesen Camps, um eine „abschreckende Wirkung“ zu erzielen. Die FPÖ betont, dass diese Maßnahmen von Pädagogen begleitet werden sollen. Dieser Vorschlag erinnert an die in den USA bekannten „Scared Straight“-Programme, die unter Experten umstritten sind.

Ziel dieser Maßnahmen sind Kinder und Jugendliche, die durch wiederholtes gewalttätiges Verhalten auffällig geworden sind.