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4 Tote

Flixbus-Unfall: War die Ursache ein Streit der Busfahrer? (FOTOS)

(FOTO: EPA-EFE/FILIP SINGER)
(FOTO: EPA-EFE/FILIP SINGER)

Eine Tragödie erschütterte am Mittwoch die A9 nahe Leipzig: Ein Reisebus des Unternehmens Flixbus, unterwegs von Berlin nach Zürich, verunglückte schwer. Die Polizei meldet vier Tote und über 20 Verletzte. Nähere Angaben zu den Opfern blieben vorerst aus. Der Bus kam auf gerader Strecke von der Fahrbahn ab und kippte um. Ein Streit im Fahrercockpit könnte nach Zeugenaussagen die Katastrophe heraufbeschworen haben.

Ein Augenzeuge berichtet von einem Zwist, welcher die Fahrt von Beginn an zum Nervenspiel machte. Der tschechische Busfahrer verfuhr sich angeblich kurz nach der Abfahrt in der Hauptstadt. Während der gesamten Route sei es zu lautstarken Auseinandersetzungen mit dem slowakischen Kollegen gekommen, so Sadaf Bahadury gegenüber der „Leipziger Volkszeitung“ (LVZ). Diese Zerwürfnisse könnten den Fahrer entscheidend abgelenkt haben.

Augenzeugenbericht

Sadaf Bahadury befindet sich zusammen mit ihren drei Kindern an Bord, als das Unglück seinen Lauf nimmt. „Plötzlich wurden wir hin- und hergeschleudert, dann wurde mir schwarz vor Augen.“, erinnert sie sich. Rettungskräfte eilten herbei, um die Familie und weitere Insassen zu befreien und in Krankenhäuser zu bringen.

Mit 53 Passagieren und zwei Fahrern war der Bus nahezu voll besetzt. Flixbus betont in einer Stellungnahme, eng mit den örtlichen Behörden zusammenzuarbeiten, um den Vorfall aufzuklären. Die Gedanken des Unternehmens gelten den Opfern und ihren Familien. Der Fahrer hat sich laut Flixbus seit der Abfahrt an alle vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten gehalten und saß seit 8 Uhr morgens hinter dem Steuer.

Alarmbereitschaft in Kliniken

Die medizinische Infrastruktur Leipzigs wurde nach dem Unfall hochgefahren. Sprecher lokaler Krankenhäuser äußerten, dass man sich auf einen Großeinsatz vorbereitet habe. Am Uniklinikum Leipzig sind acht Verletzte, darunter ein Schwerverletzter, in Behandlung. Bereits in der Vergangenheit kam es auf diesem Abschnitt der A9 zu schweren Busunfällen – so etwa 2019 und im Dezember 2023.

Die Aufarbeitung des Geschehens und die Notfallmaßnahmen dauerten Stunden. Erst nach etwa drei Stunden konnte der Bus wieder aufgerichtet werden, um die Verstorbenen zu bergen. Der Busfahrer überlebte; zu seinem Gesundheitszustand machte die Polizei keine Angaben.