Start Aktuelles
Comeback

Fluch gebrochen: Chelsea feiert spektakuläres Comeback

Nahaufnahme eines Fußballes auf einem üppigen Rasenfeld mit leerem Stadion im Hintergrund.
(Foto: Pexels)

Chelsea triumphierte in der Conference-League mit einem beeindruckenden Comeback. Die Londoner bezwangen Real Betis im Finale des UEFA-Klubwettbewerbs am Mittwoch nach einem 0:1-Pausenrückstand noch deutlich mit 4:1 und schrieben damit Geschichte als erster Verein, der alle drei aktuellen europäischen Pokalwettbewerbe gewinnen konnte. Abde Ezzalzouli hatte die Andalusier in der 9. Minute in Führung gebracht.

Für Betis, in der kommenden Saison als Tabellensechster der spanischen Liga international vertreten, platzte der Traum vom ersten europäischen Titel der Vereinsgeschichte. Die Blues hingegen krönten ihre Saison, nachdem sie sich erst kürzlich als Vierter für die Champions League qualifiziert hatten, mit dem ersten internationalen Pokal seit 2021. Für Chelsea-Trainer Enzo Maresca war es ein besonderer Erfolg gegen seinen Mentor Manuel Pellegrini.

Betis‘ starker Beginn

Die Spanier nutzten gleich ihre erste Möglichkeit in einer lebhaften Startphase. Pablo Fornals fing einen Pass tief in Chelseas Hälfte ab, Isco leitete gedankenschnell nach links zu Ezzalzouli weiter, der den Ball mit nur einer Berührung kontrollierte und flach ins entfernte Eck einschob. Der marokkanische Flügelspieler hatte bereits in beiden Halbfinalbegegnungen gegen Fiorentina getroffen.

Chelsea deutete sein Potenzial nur bis zum gegnerischen Strafraum an. Die Andalusier, angefeuert von ihren zahlreich mitgereisten Fans, verteidigten mit Hingabe und Konsequenz. In der Offensive orchestrierte Isco immer wieder gefährliche Gegenstöße.

Ezzalzouli bereitete Chelseas Rechtsverteidiger Malo Gusto erhebliche Probleme. Nach einem schnellen Konter und Johnny Cardosos abgefälschtem Schuss fehlte nicht viel zum 2:0 für Betis. Die Spanier verdichteten das Zentrum geschickt, während die Engländer über die Außenbahnen kaum Gefahr entwickeln konnten. Ohne nennenswerte Torchancen für Chelsea ging es in die Kabinen.

Palmers Gala-Vorstellung

Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Spielgeschehen, obwohl der erwartete Sturmlauf des Favoriten zunächst ausblieb. Der als Abde bekannte Torschütze musste verletzt vom Feld humpeln, zudem gab es einen Elfmeter-Verdacht im Betis-Strafraum. Den Andalusiern schwand allmählich die Intensität der ersten Hälfte – und Cole Palmer entwickelte sich zum Matchwinner.

Der englische Nationalspieler fand mit einer präzisen Flanke aus dem Halbfeld zunächst den einlaufenden Enzo Fernandez, dessen Kopfball aus kurzer Distanz knapp am Pfosten vorbeistrich. Nur fünf Minuten später hatte Chelsea das Spiel gedreht. Palmer ließ seinen Gegenspieler mit einer schnellen Drehung stehen, und Jackson köpfte die scharfe Hereingabe aus dem Fünfmeterraum über die Linie.

Der eingewechselte Sancho entschied die Partie mit einem leicht abgefälschten Schuss von der Strafraumgrenze (83.). Caicedo setzte mit seinem Treffer in der 91. Minute den Schlusspunkt und sorgte für ein Ergebnis, das letztlich zu deutlich ausfiel. Eine bemerkenswerte Serie fand im EM-Stadion von 2012 ihr Ende: Erstmals seit 2002 konnte eine englische Mannschaft einen spanischen Kontrahenten in einem europäischen Finale bezwingen. In den neun darauffolgenden Endspielen hatten stets die Spanier die Oberhand behalten.

Vor Spielbeginn kam es zu Ausschreitungen im polnischen Wroclaw. Laut Angaben der Nachrichtenagentur PAP setzte die Polizei Blendgranaten und Wasserwerfer gegen englische und spanische Anhänger ein, die auf dem Marktplatz der Stadt für Unruhen sorgten.

Insgesamt wurden 28 Personen festgenommen. Bereits am Vorabend war es zu vereinzelten Krawallen gekommen.