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Ermittlungen

Frau (34) vor Augen der Freundin hingerichtet – Cobra stürmt Wohnung

Cobra Polizei
FOTO: EPA-EFE/CHRISTIAN BRUNA

In der Nacht wurde ein tödliches Drama auf einem Supermarkt-Parkplatz zum Albtraum. Eine Deutsche starb durch Kopfschuss, während der Ex-Partner spurlos verschwand.

Nach der tödlichen Schussabgabe in Maria Alm im Salzburger Land befindet sich die Gemeinde weiterhin in tiefem Schock. Ein 32-jähriger ungarischer Staatsangehöriger wird verdächtigt, seine frühere Lebensgefährtin (34) auf dem Parkplatz eines Supermarktes getötet zu haben. Der mutmaßliche Täter konnte trotz umfangreicher Polizeimaßnahmen bislang nicht gefasst werden.

Laut Medienberichten war für 0:38 Uhr ein Treffen zwischen den ehemaligen Partnern vereinbart. Die deutsche Staatsbürgerin Jennifer Z. wollte dabei ihre Wohnungsschlüssel sowie diverse persönliche Besitztümer zurückerhalten. Aufgrund vorausgegangener Auseinandersetzungen hatte sie eine Begleitperson mitgebracht. Diese wurde Augenzeugin des Verbrechens und beobachtete über den Rückspiegel, wie der Verdächtige eine Schusswaffe zog und das Opfer in den Kopf schoss. Anschließend flüchtete der Mann mit einem silberfarbenen Fahrzeug vom Tatort. Die Freundin des Opfers verständigte sofort die Einsatzkräfte.

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Intensive Fahndung

Ein Anrainer schilderte gegenüber der „Krone“, dass schwer bewaffnete Polizeieinheiten in Salzburg und dem angrenzenden Tirol nach dem Flüchtigen suchen. Die Fahndungsmaßnahmen blieben bisher jedoch ohne Erfolg. Über den Tatverdächtigen ist nur bekannt, dass er in einer Unterkunft für Saisonarbeiter im Tourismusbereich lebte. Spezialeinheiten der Cobra (österreichische Polizei-Spezialeinheit) haben seine Wohnräume bereits durchsucht.

Der Mann soll im legalen Besitz der Tatwaffe gewesen sein. Nach Angaben der Polizei handelte es sich um eine behördlich registrierte Schusswaffe, deren Details aus ermittlungstaktischen Gründen bislang nicht veröffentlicht wurden. Das Landeskriminalamt führt weiterhin Ermittlungen bezüglich des Motivs und der vorangegangenen Auseinandersetzungen zwischen den ehemaligen Partnern.

Erneute Debatte um Gewaltschutz

Der tragische Vorfall in Maria Alm reiht sich in eine beunruhigende Statistik ein. Laut polizeilicher Kriminalstatistik wurden in Österreich im Jahr 2024 bereits mehrere Fälle tödlicher Gewalt gegen Frauen durch (Ex-)Partner verzeichnet. Diese Häufung hat erneut eine öffentliche Diskussion über Schutzmaßnahmen und Frühwarnsysteme bei Beziehungskonflikten angestoßen. Expertinnen und Experten fordern seit langem bessere Präventionsmaßnahmen und mehr Ressourcen für Gewaltschutzeinrichtungen.