Unbetäubtes Schlachten von Schafe führt zu Gerichtsverhandlung. Tierschutzorganisation VGT prangert unzulässige Praktiken an und fordert Änderungen.
Am 22. August entscheidet das Landesgericht Korneuburg über einen Fall, der sowohl Tierschützer als auch Politiker stark beschäftigt: Vor zwei Jahren entdeckte die Tierschutzorganisation Verein gegen Tierfabriken (VGT) bei einem Betrieb in Korneuburg mutmaßliches, illegal durchgeführtes Schlachten.
Belastende Videoaufnahmen
Die Anschuldigungen gegen den Betrieb sind schwerwiegend. Die VGT berichtet, dass ein Tierarzt während des Schlachtvorgangs fehlte, obwohl dies gesetzlich vorgeschrieben ist. Zusätzlich soll keine Betäubung nach dem Entblutungsschnitt erfolgt sein. Auf Videoaufnahmen sei weiterhin zu erkennen, dass die Mindest-Entblutungszeit bis zum weiteren Aufschneiden der Tiere oft nicht eingehalten wurde. Der Umgang mit den Schafen soll darüber hinaus grob und rücksichtslos gewesen sein.
Ohne Genehmigung
Im Sommer 2021 wies FP-Landesrat Gottfried Waldhäusl auf die Tatsache hin, dass in dem Betrieb offensichtlich ohne Genehmigung unzählige Schafe ohne die vorgeschriebene Betäubung mittels Bolzenschussgerät geschlachtet wurden. „Im Rahmen einer Kontrolle bei der Tierkörperverwertung Saria ist man darauf gestoßen, dass keinerlei dahingehende Spuren ersichtlich sind“, teilte er damals mit.
Misshandlungen
Die involvierten Akteure scheinen ihre Aufgaben und Verantwortlichkeiten somit nicht wahrgenommen zu haben: Die Rolle der Tierkörperverwertung Saria GmbH wäre es gewesen, den korrekten Ablauf des Schlachtens zu kontrollieren und somit möglichen Misshandlungen vorzubeugen. Die Rolle des Landesrates bleibt unterdessen unklar.
Alarmierend: Missbrauch an Tieren in Wien verdoppelt
Zum Prozessauftakt am 22. August werden VGT-Tierschützer vor dem Gerichtsgebäude für dringend notwendige Veränderungen protestieren. Sie fordern eine konsequente Durchsetzung der tierschutzrelevanten Gesetze und eine lückenlose Aufklärung des Falls.
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