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Doppelsternsystem

Gigantische Nova-Explosion am Himmel: Erscheint ein neuer Stern?

Nova-Explosion
Symbolbild FOTO: iStock

Ein dramatischer Nova-Ausbruch könnte heute das Doppelsternsystem T. Coronae Borealis erleuchten. Astronomen erwarten ein spektakuläres Himmelsschauspiel.

T. Coronae Borealis, ein faszinierendes Doppelsternsystem bestehend aus einem Weißen Zwerg und einem Roten Riesen, liegt etwa 3000 Lichtjahre von der Erde entfernt. Dieses System ist bekannt für seine spektakulären Nova-Ausbrüche, die etwa alle 80 Jahre auftreten und einen dramatischen Anstieg der Helligkeit verursachen. Diese Eruptionen sind so intensiv, dass sie von der Erde aus mit bloßem Auge sichtbar sind, was bei Astronomie-Enthusiasten weltweit für Spannung sorgt.

Die nächste erwartete Nova könnte unmittelbar bevorstehen, wie Astronom Jean Schneider vom Observatoire de Paris berichtet. Basierend auf seiner im letzten Oktober veröffentlichten Studie hat Schneider mehrere mögliche Daten für den Ausbruch berechnet. Mögliche Daten sind der 10. November und der 25. Juni 2026. Diese Berechnungen stützen sich auf die Analyse vergangener Novae und die Bewegungen der beiden Sterne im System.

Historische Eruptionen

Historisch gesehen ereigneten sich die letzten Eruptionen am 9. Februar 1946, am 12. Mai 1866 und um die Weihnachtszeit 1787, wobei das genaue Datum der letzten nicht genau bekannt ist. Trotz dieser Vorhersagen bleibt die Unsicherheit bestehen, da die letzten Ausbrüche nicht exakt periodisch waren und im Durchschnitt um 1,36 Jahre abwichen. Die NASA hatte sogar für September 2024 eine Nova prognostiziert, die jedoch nicht eintrat. Schneider hofft, dass die Beobachtungen rund um den Ausbruch mehr über die Mechanismen der Eruptionen enthüllen werden.

Das Sternbild Corona Borealis, auch bekannt als die Nördliche Krone, beherbergt T. Coronae Borealis. Die NASA beschreibt es als einen hufeisenförmigen Bogen von Sternen, der westlich des Sternbilds Herkules liegt. Zur Orientierung am Himmel empfiehlt die NASA, die Linie zwischen den hellsten Sternen der nördlichen Hemisphäre, Arktur und Wega, zu verfolgen, die Beobachter zu Herkules und der Nordkrone führt.

Wenn die Nova tatsächlich stattfindet, wird T. Coronae Borealis am Nachthimmel so hell erscheinen wie der Polarstern, als wäre ein neuer Stern aufgetaucht. Dieser Ausbruch wird für weniger als eine Woche sichtbar sein und könnte eine scheinbare Helligkeit von +2 erreichen, wie es 1946 der Fall war. Normalerweise hat T. Coronae Borealis eine Magnitude von +10, was bedeutet, dass er ohne Hilfsmittel nur schwer zu sehen ist.

Doppelsternsystem

Das Doppelsternsystem besteht aus einem erdgroßen Weißen Zwerg, dem Überrest eines toten sonnenähnlichen Sterns, und einem alten Roten Riesen. Der Weiße Zwerg zieht Material von seinem Begleiter an, was auf seiner Oberfläche zu einem Druck- und Hitzeanstieg führt. Diese Bedingungen führen schließlich zu einer thermonuklearen Explosion, die zwar den Weißen Zwerg nicht zerstört, aber das Licht der Explosion über Tausende von Lichtjahren hinweg sichtbar macht.