Start News Chronik
Jugendbande

Gruppenvergewaltigung in Wien: Unter Tätern auch Balkaner

(FOTO: iStock/shironosov/SB Arts Media)
(FOTO: iStock/shironosov/SB Arts Media)

Neue und erschütternde Fakten kommen ans Licht über eine brutale Jugendbande, die ein 12-jähriges Mädchen in Wien-Favoriten monatelang gefangen gehalten und missbraucht haben soll. Nach Aussagen des Opfers könnten sich im Kreis der Täter weit mehr als 17 Personen befinden. Von bis zu 30 Verdächtigen ist nun die Rede. Die Behörden befürchten, dass es weitere Opfer geben könnte.

Die Bande, bestehend aus Jugendlichen aus Syrien, der Türkei, Serbien, Nordmazedonien und Italien, hat Anna-Maria monatelang festgehalten und missbraucht. Ein 16-jähriger Bulgare, gegen den ebenfalls ermittelt wird, hat mit seinen Eltern bereits das Land verlassen.

Imbissstand ausgeraubt

Einer der Hauptverdächtigen, der 16-jährige A., wurde bereits wegen Raubes verurteilt. Laut einem Urteil des Wiener Landesgerichts vom vergangenen Jahr hat der Syrer zusammen mit einem Komplizen zwei Jugendliche an einem Imbissstand ausgeraubt. Dabei hat er das Opfer eingeschüchtert, ihm seine AirPods entrissen und ihn zur Herausgabe des gesamten Geldes gezwungen. Trotz der geringen Beute von nur einem Euro, wurde A. nach dem Jugendstrafrecht verurteilt und ist nun vorbestraft.

Nie verabredet

Auch im aktuellen Fall bestreitet der Jugendliche die schweren Vorwürfe vehement: „Wir haben uns nie verabredet oder getroffen“, sagte er im Polizeiverhör zu seiner Verbindung zum Opfer. Er soll das Mädchen per Instagram-Chat erpresst und laut Aussage der 12-Jährigen in einem Stiegenhaus missbraucht haben.

Falsche Zeugenaussage

Die Einvernahme des jungen Migranten wirkt fast zynisch: Als er mit Fotos der Komplizen konfrontiert wurde, behauptete er, keinen der besagten Burschen zu kennen. Abschließend vermutete A., dass das Opfer ihn nur deshalb anzeigte, „weil ich voriges Jahr mit den Burschen, die mit ihr Sex hatten, geredet habe.“ Damit bezichtigt er das Opfer sogar einer falschen Zeugenaussage – was einer Verleumdung nahekommt. Die Unschuldsvermutung gilt.

Die möglichen langfristigen Auswirkungen dieses Falls auf die Opfer, die Gesellschaft und das Justizsystem sind noch nicht absehbar. Die Untersuchung ist noch im Gange und wird weiterhin eng überwacht.

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.