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WIRTSCHAFT

Handelskrieg: Trump droht mit Zöllen von 100 Prozent

Handelskrieg: Trump droht mit Zöllen von 100 Prozent FOTO: EPA-EFE/JUSTIN LANE
FOTO: EPA-EFE/JUSTIN LANE

Donald Trump droht den Brics-Staaten mit hohen Zöllen, falls diese ihre Abkehr vom US-Dollar vorantreiben. Gleichzeitig positioniert er sich als Verfechter protektionistischer Handelspolitik und plant einschneidende Maßnahmen für seine mögliche Amtszeit.

Donald Trump, der designierte Präsident der Vereinigten Staaten, hat erneut für Schlagzeilen gesorgt, indem er den sogenannten Brics-Staaten mit drakonischen Zöllen bei einer möglichen Abkehr vom US-Dollar drohte. Diese Ländergruppe umfasst neben Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika auch Ägypten, Äthiopien, Iran und die Vereinigten Arabischen Emirate.

Zölle als Druckmittel

Am vergangenen Wochenende äußerte Trump über sein eigenes Soziales Netzwerk, Truth Social, seine Besorgnis darüber, dass die Brics-Staaten eine alternative Währung fördern könnten. Sollte es dazu kommen, kündigte er Zölle in Höhe von 100 Prozent an. Trump betonte die Notwendigkeit einer klaren Zusicherung von diesen Ländern, keine gemeinsamen, auf regionalen Währungen beruhenden Projekte weiterzuverfolgen. Beim letzten Gipfel, der in Kasan stattfand, wurde die Schaffung einer gemeinsamen Einheitswährung besprochen, jedoch auf Eis gelegt, wie der russische Präsident Wladimir Putin erklärte.

Zusätzlich mahnte Trump, dass die Abkehr vom Dollar auch einen Verlust des Zugangs zum wichtigen US-amerikanischen Markt nach sich ziehen könnte. Die Brics-Staaten wollen ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit von westlichen Institutionen, wie der Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds, erhöhen und haben daher zunehmend über eine Verringerung ihrer Dollarabhängigkeit diskutiert.

Trumps Haltung zu Kryptowährungen

Trump, der sich jüngst als „Krypto-Präsident“ bezeichnete, verfolgt einen ambivalenten Kurs zu Kryptowährungen. Er beabsichtigt, eine „nationale Bitcoin-Reserve“ aufzubauen und stellt über eine eigene Plattform sogar eine persönliche Kryptowährung bereit. Diese Haltung markiert einen deutlichen Umschwung zu seiner Aussage aus dem Jahr 2021, als er Bitcoin als „Betrug“ bezeichnete, der den Dollar unterminiere.

In Trumps wirtschaftspolitischer Agenda nehmen Zölle einen zentralen Platz ein. Er plant verhältnismäßig hohe Importzölle, um das Handelsdefizit der USA zu verringern und zielt dabei auf Länder ab, die seiner Meinung nach wirtschaftliche Vorteile aus dem Handel mit den Vereinigten Staaten gezogen haben. Bereits jetzt äußerte Trump Pläne, am ersten Tag seiner Präsidentschaft Amtsantrittszölle gegen Kanada, Mexiko und China zu erheben. Diese aggressive Handelspolitik soll den internationalen Handel zugunsten der USA korrigieren und beruht auf rechtlichen Möglichkeiten, die es dem Präsidenten erlauben, Zölle durch Dekrete zu erlassen.