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12 JAHRE HAFT

„Hass auf katholische Kirche“: Kroate überfällt brutal Schulbrüder

(FOTOS: Screenshot GoogleMaps, LPD Wien)

Ein Kroate überfiel Ende 2018 aus „Hass auf die katholische Kirche“ die Schulbrüder in Wien-Floridsdorf. Dabei verletzte er fünf Ordensbrüder. Nun wurde er zu zwölf Jahren Haft verurteilt.

Um einen angeblichen Missbrauchsskandal der katholischen Kirche aufzudecken, reiste der Kroate 2018 nach Österreich. Dort überfiel der Mann die katholische Kirche Maria Immaculata in Strebersdorf sowie das angrenzende Gebäude der von den Geistlichen betriebenen De La Salle-Schule. Dabei verletzte der Kroate auch fünf Schulbrüder schwer mit einer Eisenstange und Tritten. Am Montag wurde der 49-Jährige schließlich am Wiener Landesgericht für Strafsachen zu zwölf Jahren Haft verurteilt.

Geistliche brutal zusammengeschlagen
Bei dem Überfall soll der Kroate eine Faustfeuerwaffe, Bargeld, ein iPad, eine Fotokamera und Festplatten geraubt haben. Seine Opfer schlug der Mann brutal zusammen– einer von ihnen befand sich sogar einige Monate in Lebensgefahr –, anschließend fesselte er die Geistlichen und verschanzte sich mit seinem Diebesgut rund 300 Meter vom Tatort entfernt in einem Waldstück nahe dem Sportplatz, der noch zum Gelände der Schulbrüder gehört.

Dort verharrte er einige Stunden versteckt im Gebüsch. Dann vergrub er dort die Waffe, eine SIG Sauer P226 mit sechs Patronen im Magazin, und trat die Flucht Richtung Innenstadt an. Nach einigen Tagen kehrte er wieder zurück in seine Heimat.

Mann ließ Wasserflasche am Tatort zurück
Nach dem Überfall tauchte der Kroate unter. Doch den Ermittlern gelang es, auf seine Fährte zu kommen, nachdem der Verdächtige eine Wasserflasche mit seiner DNA darauf am Tatort zurückgelassen hatte. Da der Kroate bereits amtsbekannt war, waren seine genetischen Merkmale in der europäischen DNA-Datenbank gespeichert.

„Hass auf die katholische Kirche“
Am 11. Mai wurde der Kroate in seiner Heimat von Zielfahndern des heimischen Bundeskriminalamts festgenommen und Anfang Juni an die Wiener Justiz ausgeliefert. Nach seiner Festnahme erklärte er zum Motiv, aus Hass auf die katholische Kirche gehandelt zu haben.

12 Jahre Haft
Ein Schöffensenat verhängte über den Kroaten wegen schweren Raubes, Freiheitsentziehung und schwerer Nötigung eine zwölfjährige Freiheitsstrafe. Das bestätigte der Sprecher des Landesgerichts, Christoph Zonsics-Kral, am Montagnachmittag der APA: „Er war im Wesentlichen tatsachengeständig“. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Der 49-Jährige bat um Bedenkzeit, der Staatsanwalt gab vorerst keine Erklärung ab.

Bereits wegen Geiselnahme im Gefängnis
Der Kroate war bereits in den frühen 2000ern am Landesgericht Traunstein in Deutschland wegen einer Geiselnahme mit schwerem Raub und Körperverletzung rechtskräftig zu sieben Jahren Haft verurteilt worden.

Quellen und Links: