Mit Heiserkeit statt Halsschmerzen kündigt sich die neue Corona-Variante „Stratus“ an. Ihr Anteil am Infektionsgeschehen stieg binnen Monatsfrist von 7,4 auf 22,7 Prozent.
Die neue Corona-Variante „Stratus“ verbreitet sich weltweit mit beunruhigender Geschwindigkeit. Während viele Menschen längst zur Normalität zurückgekehrt sind, gewinnt diese Sublinie XFG zunehmend an Bedeutung im globalen Infektionsgeschehen. Erstmals in Kanada Ende Jänner 2025 nachgewiesen, entwickelte sich „Stratus“ aus den Viruslinien LF.7 und LP.8.1.2. Die Verbreitung hat sich innerhalb eines Monats dramatisch beschleunigt – der Anteil stieg von 7,4 Prozent Anfang Mai auf 22,7 Prozent Anfang Juni 2025. Besonders in Südostasien dominiert die Variante bereits mit 68,7 Prozent aller Neuinfektionen, während sie in Europa mittlerweile 17 Prozent erreicht hat.
In Österreich herrscht aktuell noch die Omikron-Subvariante LP.8.1 vor, doch Experten rechnen damit, dass „Stratus“ bald aufholen und möglicherweise eine Sommerwelle auslösen könnte. Das Besondere an dieser Variante ist ihr charakteristisches Hauptsymptom: Anders als frühere Varianten wie „Nimbus“, die sich durch extreme Halsschmerzen bemerkbar machten, verursacht „Stratus“ vor allem Heiserkeit. Medizinische Einrichtungen in Indien berichten, dass dieses Symptom bei den meisten Patienten auftritt, häufig begleitet von trockenem Husten. Zu den weiteren Anzeichen einer Infektion zählen Schnupfen, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie allgemeine Erschöpfung und Atemprobleme. Das zuvor häufige Phänomen des Verlusts von Geruchs- und Geschmackssinn tritt bei dieser Variante deutlich seltener auf. Aus Großbritannien werden zudem vermehrt Schluckbeschwerden als begleitendes Symptom gemeldet.
⇢ Urlaub: Welche Medikamente gehören ins Gepäck?
Stille Ausbreitung
Die neue Variante etabliert sich leise, aber effektiv im globalen Infektionsgeschehen. Gerade weil das Leitsymptom Heiserkeit zunächst harmlos erscheint, besteht die Gefahr, „Stratus“ zu unterschätzen – doch die schnelle Ausbreitung zeigt die Anpassungsfähigkeit des Virus. Mehrere Mutationen im Spike-Protein verleihen „Stratus“ offenbar Vorteile bei der Verbreitung und helfen dem Erreger, Immunabwehrmechanismen zu umgehen. Die Weltgesundheitsorganisation hat die Variante bereits unter Beobachtung gestellt, schätzt das Gesundheitsrisiko jedoch als relativ gering ein.
Die Hoffnung besteht, dass die verfügbaren Impfstoffe weiterhin wirksamen Schutz vor schweren Krankheitsverläufen bieten. Diese Einschätzung teilt auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die trotz der erhöhten Fähigkeit des Virus zur Umgehung von Antikörpern betont, dass bislang keine Hinweise darauf vorliegen, dass „Stratus“ zu mehr schweren Verläufen oder Krankenhauseinweisungen führt als frühere Omikron-Varianten. Die zugelassenen Impfstoffe bieten laut internationalen Experten weiterhin wirksamen Schutz, insbesondere gegen komplizierte Krankheitsverläufe.
Ökologische Zusammenhänge
Pandemie und Klimakrise erscheinen zunächst als separate Herausforderungen, sind jedoch eng miteinander verflochten. Zwei wichtige Verbindungen verdeutlichen diesen Zusammenhang: Zum einen begünstigt die fortschreitende Zerstörung natürlicher Lebensräume die Entstehung von Zoonosen (Infektionskrankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden) wie Covid-19. Wenn Wildtiere durch schwindende Habitate verstärkt mit Menschen in Kontakt kommen, steigt das Risiko für Virusübertragungen.
Zum anderen fungiert der Klimawandel selbst als Treiber für Pandemien, da steigende Temperaturen die Verbreitungsgebiete von Krankheitsüberträgern wie Stechmücken verändern und dadurch neue Infektionsrisiken entstehen.
Folge uns auf Social Media!