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Versorgungskrise

Hilferuf aus Wien: Sozialmärkte kämpfen mit leeren Regalen

Supermarkt Gang mit Produkten
(Symbolbild FOTO: iStock)

Die Sozialmärkte des Wiener Hilfswerks verzeichnen einen besorgniserregenden Trend: Während die Anzahl der hilfsbedürftigen Menschen drastisch ansteigt, gehen gleichzeitig die Warenspenden zurück.

Simon Blatzer, Geschäftsführer des Wiener Hilfswerks, beschreibt die Situation unmissverständlich: “Die Armut ist groß.” In den Einrichtungen in Wien-Neubau und Wien-Penzing hat sich die Zahl der unterstützten Haushalte innerhalb von nur zwei Jahren auf über 8.000 mehr als verdoppelt. Parallel dazu sind die Lebensmittelspenden im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent gesunken – damals wurden noch 914 Tonnen gespendet. “Wir merken das ganz konkret an den in den Sozialmärkten ausgestellten Einkaufskarten”, so Blatzer.

Dreifacher Nutzen

Die Warenspenden erfüllen dabei einen dreifachen Zweck: Sie unterstützen bedürftige Menschen, entlasten Handelsunternehmen von Lager- und Entsorgungskosten und tragen zum Umweltschutz bei, indem sie Lebensmittelverschwendung reduzieren. “Wir halten Lebensmittel im Kreislauf”, erklärt Blatzer. “Kund*innen erhalten Lebensmittel und Ernährungsungleichheit wird verringert.” Besonders kritisch ist der Mangel an frischem Obst und Gemüse. Durch die Preissteigerungen werden gesunde Nahrungsmittel für viele Menschen zunehmend unerschwinglich. Das Hilfswerk warnt: “Armutsgefährdeten Personen wird damit der Zugang zu gesunder Ernährung erschwert.”

Dringender Appell

Das Wiener Hilfswerk richtet einen dringenden Appell an alle potenziellen Spender – vom Groß- und Einzelhandel über landwirtschaftliche Betriebe bis hin zur Gastronomie. Nur durch kontinuierliche Unterstützung könne gewährleistet werden, dass “Waren dort ankommen, wo sie am dringendsten benötigt werden.”