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ZWEI WELTEN

Hybride Identitäten: Wie sich Menschen vom Balkan in Österreich fühlen

(Foto: iStock)

In Österreich leben viele Osteuropäer, weshalb sich einige Vorurteile gegenüber ihnen hierzulande manifestiert haben. Jogginghosen dienen als zweite Haut oder die Essgewohnheiten, die den Cholesterinspiegel in die Höhe schellen lassen. Doch wie fühlen sich eigentlich die Osteuropäer im Alpenland?

Ein Umzug von Deutschland nach Österreich würde nicht all zu viele Veränderungen mit sich ziehen. Zwar bestehen auch hier Unterschiede, betreffend der Sprache und Kultur, dennoch handelt es sich hier vermutlich um Nuancen. Die Gründe der Osteuropäer, die nach Österreich ziehen sind unterschiedlich. Einige wurden aus ihren Heimatländern vertrieben, einige sind wegen der Arbeit oder zum Studieren hergezogen. Seit Jahrzehnten haben sich zwischen den Menschen vom Balkan und den Österreichern gängige Vorurteile aufgetan, die auf kulturelle und soziale Barrieren basieren.

Heimat als wandelnder Begriff

Wo ist man mehr zu Hause, als Mensch mit dem sogenannten Migrationshintergrund? Tendiert man zur neuen Heimat, so wird man als Verräter der alten Heimat abgestempelt. Für viele ist der Pass zwar vom Balkan, doch in der deutschen Sprache ist man bereits länger beheimatet als in der Muttersprache. Der Begriff Heimat ist mittlerweiler sehr schwammig geworden. Heimatliebe oder Heimatstolz werden heute anders definiert als vor einigen Jahren.

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Die Unterschiede liegen dort, wo man sie nicht erwarten würde

Auch wenn man in Österreich aufgewachsen ist, gibt es noch immer gewisse Feinheiten, die die Balkanesen noch immer überraschen. Habt ihr schon einmal daraüber nachgedacht, wie ihr jemanden grüßt, den ihr zuvor noch nie gesehen habt? Man schüttelt zumeinst seinem Gegenüber die Hand. In Österreich küsst man sich, natürlich nicht bei geschäftlichen Treffen. Wenn man neue Leute kennenlernt, ist es üblich sich mit einem Kuss auf die Wange zu grüßen. Für Balkanesen wirkt es oft aufdringlich, damit wird die Privatsphäre etwas beschnitten. Man schmeisst den Leuten eher Fragen um den Kopf: Wie geht’s? Was machst du so? Und verbleibt beim Händeschütteln.