Kroatische Wissenschaftler warnen davor, dass sich im Schatten der Corona-Pandemie eine andere Krise abzeichnet: An der Adriaküste wird seit Monaten ein ungesetzliches Aufschütten mit schädlichen Materialien vollzogen um die Strände zu erweitern.
Dieses Vorgehen droht alle Lebewesen in der Umgebung zu zerstören. Flora, Fauna, unter andere streng geschützte Algenarten, die das Meer mit Sauerstoff anreichern und den Lebensraum für viele Arten von Fischen, Schnecken und Krebstieren bieten, sind stark gefährdet. Auch Schwämme, Korallen, Moose und Heuschrecken sind betroffen.
Der künstliche Anteil der Küste wird im Vergleich zum natürlichen immer mehr erhöht. Das Problem ist vor allem, dass ein großer Teil der Strände mit ungeeigneten Baumaterialien und Kies gefüllt wird, in denen sich viel Erde und Schlamm befinden. Das Meer verteilt diesen Schlamm, der sich über große Gebiete absetzt und Sedimentation erzeugt, die die natürliche Meeresflora und -Fauna dauerhaft erstickt. Vor allem betroffen von dieser Verwüstung sind die Gebiete um Makarska, Podgora, Jadranovo und Omiš herum. Immer mehr Augenzeugen beschweren sich und teilen ihre Sorgen um die Adria auf sozialen Netzwerken, in der Hoffnung, dass auf die Zerstörung der Küste aufmerksam gemacht wird.
Der Meeresbiologe Petar Kružić von der Fakultät für Naturwissenschaften in Zagreb warnt davor, dass das Füllen der Ufer und Strände mit ungeeigneten Materialien vor der Touristensaison immer mehr zunehmen wird. „Obwohl es positive Beispiele für die Wiederauffüllung von Stränden gibt, bei denen darauf geachtet wird, welches Material hinzugefügt wird und wie viel davon verwendet wird, gibt es immer mehr Beispiele dafür, wie dieses Verfahren zu einer ökologischen Katastrophe wird“, sagt Kružić. Bleibt nur zu hoffen, dass dem Ganzen bald ein Ende bereitet wird und das schöne adriatische Meer mitsamt seiner Flora und Fauna erhalten bleibt.
Folge uns auf Social Media!