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Teuerung

Inflation in Österreich erreicht höchsten Wert seit 1974

(FOTO: wikimedia/Viennaeconomist)
Tobias Thomas, Generaldirektor von Statistik Austria. (FOTO: wikimedia/Viennaeconomist)

Die Verbraucherpreise in Österreich haben im Dezember einen leichten Anstieg verzeichnet. Laut Tobias Thomas, Generaldirektor von Statistik Austria, trug sowohl die Strompreisbremse als auch der Rückgang der Treibstoffpreise zu diesem Rückgang bei.

Diese Maßnahmen halfen, die Inflation im Dezember auf ein Niveau von 0,2 Prozent zu begrenzen. Ein Preisanstieg war jedoch weiterhin bei Nahrungsmitteln und in der Gastronomie zu verzeichnen. Ohne die Strompreisbremse wäre die Inflation im Dezember auf 10,8 Prozent geklettert.

Vorjahr

Im Laufe des Jahres 2022 hat sich die Inflationsrate gegenüber dem Vorjahr mehr als verdreifacht und erreichte den höchsten Wert seit der ersten Ölpreiskrise von 1974. Der Anstieg der Preise betraf hauptsächlich Haushaltsenergie, Treibstoffe, Nahrungsmittel und Gastronomie. Dies führte dazu, dass das durchschnittliche Preisniveau eines typischen wöchentlichen Einkaufs im Vergleich zum Vorjahr um 14,5 Prozent gestiegen ist.

Essen und Trinken

Für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke mussten Konsumenten im Jahresabstand um 10,7 Prozent mehr bezahlen. Dabei stiegen die Preise für Öle und Fette um 22,6 Prozent, für Fleisch und Wurstwaren mussten Konsumenten um 11,8 Prozent mehr ausgeben, für Brot und Getreideerzeugnisse um 10,9 Prozent. Milch, Käse und Eier sowie Kaffee waren ebenfalls deutlich teurer, während Obst dank einer guten Ernte erschwinglicher blieb.

Treibstoffpreise

Der Anstieg der Treibstoffpreise im Vorjahr um 42 Prozent hat dazu beigetragen, dass sich das Preisniveau insgesamt erhöht hat. Auch die Preise für Gebrauchtwagen stiegen um 21,5 Prozent, Neuwagen verteuerten sich um 7,9 Prozent und Reparaturen privater Verkehrsmittel verteuerten sich um 5,2 Prozent. Dies führte zu einem Anstieg des Preisindex für den privaten Pkw-Verkehr um 17,2 Prozent.

Öffentlichen Nahverkehr

Pendler- und Jahreskarten für den öffentlichen Nahverkehr, die um 31,6 Prozent günstiger waren, halfen dabei, den allgemeinen Preisanstieg im Verkehrsbereich auf 16,2 Prozent zu begrenzen. Auch Einkäufe von Bekleidung und Schuhen erwiesen sich als relativ günstig, mit einer Teuerungsrate von nur 1,8 Prozent.

Eindämmung der Inflation

Insgesamt sorgte die Kombination aus steigenden Preisen für Haushaltsenergie, Treibstoffe, Nahrungsmittel und Gastronomie sowie höheren Preisen für den privaten Pkw-Verkehr für eine erhöhte Belastung für Verbraucher im Jahr 2022. Es bleibt abzuwarten, ob die jüngsten Maßnahmen zur Eindämmung der Inflation in Zukunft weiterhin erfolgreich sein werden.

Quelle: statistik.at

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