Start News Chronik
CORONAKRISE

Jetzt droht Massensterben der Wiener Lokale und Hotels

Symbolbild (FOTOS: iStockphotos)

Jetzt schlagen die Fachvertreter der Wiener Gastronomie Alarm. Die Maßnahmen der Bundesregierung werden scharf kritisiert und warnen vor den Konsequenzen.

Der gestrige Corona-Gipfel hat für die Gastronomie nicht die gewünschte Aufsperr-Perspektive gebracht. Die Branche reagierte schwer enttäuscht. Die Verlängerung wird von der Wirtschaftskammer Österreich als „enttäuschend und frustrierend“ bezeichnet. Präsident Harald Mahrer sprach von einem „unbefriedigenden“ Umstand.  

Auch die Branchenkollegen aus der Wirtschaftskammer sind über die aktuellen Maßnahmen nicht begeistert. „Hotellerie, Gastronomie und Kaffeehäuser sind noch immer geschlossen, die Chance ab Monatsende die Gastgärten öffnen zu können, ist nur für einen Teil der Betriebe ein – sehr kleiner – Lichtblick.“ Branchenvertreter der Wiener Gastlichkeit, Dominic Schmid (Fachgruppenobmann der Hotellerie), Wolfgang Binder (Obmann der Kaffeehäuser) und Peter Dobcak (Gastronomie-Obmann) sind die gestern Abend verlautbarten Aussichten erschütternd: Gastronomie und Kaffeehäuser könnten nur teilweise öffnen und das zu unklaren Rahmenbedingungen, für die Hotels gebe es keinerlei Öffnungs-Aussichten, heißt es in einer Aussendung. „Wien droht nun der Verlust eines wichtigen Teils seiner Identität: Die Wiener Gastlichkeit steht auch langfristig vor dem Aus“, heißt es dort weiter.

Jedes dritte Hotel steht vor dem Aus:
Die Dauer der Hotellerie und Gastro-Shutdowns dürfte nun schlimme Folgen haben. Seit vergangenen März seien viele Betriebe geschlossen, das kurze Aufsperren im Sommer hätte zu keiner Erleichterung beigetragen. „Dass jetzt nicht einmal mehr erwähnt wird, wann die Hotels wieder öffnen dürfen, nimmt uns die letzte Hoffnung.“, sagt Dominic Schmid.

Regeln unklar:
Für Dobcak der Gastro-Obmann sind die nun vorgestellten Öffnungsschritte nicht nur schwer umzusetzen, sondern auch unklar: „Wir wissen nicht, wann und wie lange wir die Gastgärten öffnen dürfen und für wieviele Gäste. Dazu kommt dann noch der Einfluss des Wetters, das eine Öffnung natürlich auch verhindern kann – so ist es für uns unmöglich zu planen. Wenn das Wetter nicht mitspielt, entstehen hohe Kosten durch das Hochfahren der Betriebe, denen dann keinerlei Einnahmen gegenüberstehen. Will die Regierung, dass die Gastronomie überlebt, müssen schnell umfangreiche und anhaltende Hilfen angeboten werden“, fordert er eine Ausweitung der bisherigen Förderungen.