Der umstrittene Torjubel von Merih Demiral, dem türkischen Fußballnationalspieler, im EM-Achtelfinale stößt auf internationale Kritik und löst eine politische Debatte aus. Demirals Geste, bekannt als Wolfsgruß und mit Verbindungen zu türkischen rechtsextremen Gruppierungen, hat sowohl die UEFA als auch die deutsche Innenministerin Nancy Faeser auf den Plan gerufen, während die türkische Regierung von Fremdenfeindlichkeit spricht.

Das türkische Außenministerium hat mit einer scharfen Stellungnahme auf die Kritik aus Deutschland und die Initiative der UEFA zur Untersuchung von Demirals Torjubel reagiert. Die Behörden in Ankara sehen in den Reaktionen ein Zeichen von Fremdenfeindlichkeit und verteidigen die Verwendung des historisch und kulturell bedeutsamen Symbols. Dies steht im deutlichen Gegensatz zu den Worten Faesers, die derartige Symbole in europäischen Fußballstadien strikt ablehnt und jede Form der Instrumentalisierung von Sport für politische oder rassistische Zwecke kritisiert.
Die Angelegenheit hat weitreichende Diskussionen ausgelöst, wobei der türkische Justizminister Yilmaz Tunc die deutsche Innenministerin auffordert, sich vermehrt Rassismus und Islamophobie in Deutschland zu widmen, anstatt türkische Nationalspieler zu kritisieren. Die UEFA steht ebenfalls in der Kritik der türkischen Offiziellen, die der Europäischen Fußballunion eine voreingenommene Haltung gegenüber der Türkei vorwerfen.
Reaktionen in den sozialen Medien
Die hitzige Debatte hat sowohl in den sozialen Medien als auch unter Sportlern für Aufregung gesorgt. Ömer Celik, Sprecher der Regierungspartei AKP, lenkt die Aufmerksamkeit auf das allgemeine Problem von Rassismus und Faschismus in Europa und kritisiert die Fokussierung auf einzelne Gesten. Das türkische Fußballteam hat indessen Zurückhaltung geübt und jegliche öffentliche Äußerungen vermieden, solange die UEFA-Untersuchung andauert.
Demiral selbst sieht in seiner Geste lediglich einen Ausdruck seiner nationalen Identität und weist jegliche politische Motivation von sich. Die Nutzung des Handzeichens der „Grauen Wölfe“ während des Spiels hat jedoch zu breiter Kritik geführt, die nun in einer offiziellen Untersuchung durch die UEFA mündet. Demirals Teilnahme am kommenden Viertelfinale bleibt ungewiss, was die Diskussion über die Verbindung zwischen Sport, Politik und Identität weiter verstärkt.

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